Leitlinie Asthma wird über Ärzte-Schulungen vermittelt: Gemeinsames Implementierungs-Konzept der Universität Witten/Herdecke mit der Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) und dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)
Ärztliche Behandlung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft - was Patienten berechtigt einfordern, ist oft nicht leicht umzusetzen: Der Weg medizinischen Wissens in die ärztliche Praxis ist weit und voller Hindernisse. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden in ärztlichen Leitlinien zusammengefasst und - mit nachvollziehbaren Handlungsempfehlungen ergänzt - veröffentlicht. Doch werden diese Empfehlungen auch umgesetzt? Wie gelangt evidenzbasiertes, also wissenschaftlich gesichertes, Wissen dorthin, wo es am meisten gebraucht wird: zum Arzt und seinem Patienten? Und: Wie wird es dort angewandt? Die Beantwortung dieser Fragen ist eine zentrale Aufgabe der Versorgungsforschung.
Mit ihrer "Förderinitiative für Versorgungsforschung" möchte die Bundesärztekammer nun die Versorgungsforschung voranbringen: In einem aufwändigen Auswahlverfahren überprüfte der wissenschaftliche Beirat 170 Projektanträge: Ein wesentlicher Zuschlag, nämlich 130.000 Euro, geht an die Universität Witten/Herdecke für ihr Konzept einer "Leitlinien-Implementierungs-Studie Asthma", kurz: LISA. Prodekan Dr. Butzlaff: "Wir freuen uns sehr über diese Förderung. Die Universität Witten/Herdecke hat sich seit langem in der Erforschung neuartiger Wege der Wissensvermittlung engagiert. Die Förderung der Bundesärztekammer honoriert dieses Engagement - auch finanziell."
Das Konzept LISA, das in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) und dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) erarbeitet wurde, untersucht verschiedene Wege des Wissenstransfers. Zentrale Empfehlungen der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma werden in Ärzte-Schulungen als E-learning-Module oder als interaktive Seminare vermittelt. In einer dritten Gruppe werden zusätzlich die Arzthelferinnen geschult. Schließlich wird verglichen, welcher Schulungsweg am besten zur praktischen Umsetzung der Leitlinien-Empfehlungen geführt hat, und ob die betroffenen Patienten davon profitiert haben.
Prof. Dr. Ollenschläger, als Leiter des ÄZQ maßgeblich an der Erstellung des Studienkonzeptes beteiligt, knüpft hohe Erwartungen an die Umsetzung: "Wir werden mit der LISA-Studie besser verstehen, welche Wege der Implementierung sinnvoll sind und funktionieren. Das ist ein wichtiger Baustein für zukünftige Konzepte der Gesundheitsversorgung."
Kontakt: Nik Koneczny, Facharzt für Innere Medizin und Koordinator
Medizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke
Tel: 02302 / 926-717, E-mail: Koneczny@evidence.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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