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11.11.1999 12:41

Hochschul-Journale auf dem Prüfstand

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. (11.11.99) Eine vergleichende Studie über Hochschul-Zeitungen und -Zeitschriften im deutschen Sprachraum haben Medienwissenschaftler der Universität Jena begonnen. Dr. Matthias Kohring analysiert mit einer studentischen Projektgruppe Inhalte und Leserwirkung von Printmedien an 22 deutschen Universitäten und Fach-hochschulen sowie der ETH Zürich und den Universitäten St. Gallen, Fribourg (Schweiz) und Innsbruck.

    "Fast alle Hochschulen leisten sich zur Zielgruppenkommunikation mindestens ein kostenlos verteiltes Periodikum", erläutert Kohring, "aber niemand vermag genau zu sagen, welche Leser überhaupt erreicht werden und was sie über diese Zeitschriften denken." Ziel der Studie ist allerdings nicht etwa ein Ranking der Hochschul-Journale, sondern "wir messen die Redaktionen an ihren eigenen Zielen und Ansprüchen und wollen mit ihnen auf der Basis der Ergebnisse Perspektiven für Verbesserungen diskutieren."

    Für dringend notwendig hält auch Dr. Wolfgang Hirsch, der das Projekt mit angestoßen hat, die Arbeit der Wissenschaftler. "Diese Forschung wird dazu beitragen, einen ,weißen Fleck' in den Hochschulverwaltungen aufzuklären", so der Chefredakteur des Uni-Journals Jena, "schließlich setzen wir für unser ,publizistisches Flaggschiff' erhebliche finanzielle Mittel um." Hirsch betrachtet die Zeitschrift als ein zentrales Mittel der universitären Public Relations: "Verkennen wir nicht, dass sich die Hochschulen in einer komplexen Wettbewerbssituation befinden: um exzellente Wissenschaftler und vorzügliche Studenten, um Gelder aus der öffentlichen Hand und um Drittmittel von Stiftungen, anderen Institutionen und aus der Industrie." Längst gehe es nicht mehr nur um reine Informationsvermittlung, sondern auch um die Imagepflege.

    "Wir vermuten, dass diejenigen Redaktionen, die klar journalistische Ar-beitsweisen pflegen, auch am besten bei den Lesern ankommen", verrät Kohring eine Arbeitshypothese. Ob sich die Formel ,Je weniger Weihrauch, desto authentischer die Wahrnehmung' bewahrheitet, muss aber erst die Studie ergeben. In drei Modulen, welche die klassischen Positionen der Kommunikationssituation erfassen, gehen die Jenaer Medienwissenschaftler vor: Auf die Inhaltsanalyse der Zeitschriften folgen Interviews mit den Redaktionen und schließlich Befragungen von Lesern und Nicht-Lesern. "Ein Problem für viele Redaktionen stellt sich sicher durch die Unterschiedlichkeit der Zielgruppen", vermutet Kohring, "ein Wissenschaftler interessiert sich für andere Themen und erwartet andere Schreibweisen als ein Student oder als eine Führungskraft in der Industrie." Aber nur wenige Hochschulen aktivieren in ihrer Öffentlichkeitsarbeit die nötigen Ressourcen, um für jede der Zielgruppen ein jeweils spezifisches Medium anzubieten.

    "Die Leser unseres Journals dürfen sich also nicht wundern, wenn sie in den nächsten Wochen mit Fragebögen traktiert werden", schaut Hirsch voraus. "Wir sind gespannt auf dieses kritische Feedback, denn uns fehlt ja im Gegensatz zu den Kaufzeitschriften das Leservotum an der Ladentheke." Ein Erfolg ist dem Projekt aber bereits jetzt beschieden: Die Jenaer Medienwissenschafts-Studenten, die Dr. Matthias Kohring für Design, Durchführung und Analyse rekrutiert hat, sind mit Feuer und Flamme bei der Sache.

    Ansprechpartner:
    Dr. Matthias Kohring
    Bereich Medienwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Lehrstuhl Prof. Ruhrmann für Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung
    Tel.: 03641/944935, Fax: 944932
    e-mail: matthias.kohring@uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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