An der Universität Essen ist ein Gentest entwickelt worden, mit dem eine für Fettsucht und Bluthochdruck verantwortliche Genveränderung nachgewiesen kann. Der Test wird in der nächsten Woche auf der MEDICA in Düsseldorf voprgestellt.
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11. November 1999
Den Test, mit dem eine für die Entwicklung von Fettsucht oder Bluthochdruck verantwortliche Genveränderung nachgewiesen werden kann, wird das Forscher-team um den Essener Pharmakologen Winfried Siffert in der nächsten Woche auf der in Düsseldorf stattfindenden MEDICA vorstellen. Die Messe wird am Mitt-woch, 17. November, eröffnet und dauert bis Samstag, 20. November. Siffert und seine Kollegen aus dem Essener Universitätsklinikum präsentieren die Ergebnisse einer inzwischen weltweit beachteten Arbeit im "Forschungsland Nordrhein-Westfalen", dem Gemeinschaftsstand nordrhein-westfälischer Hochschulen, in der Messehalle 4, Stand B 21.
Bei der unter Federführung von Professor Siffert im Institut für Pharmakologie des Essener Universitätsklinikums nachgewiesenen Genveränderung handelt es sich um einen Defekt im sogenannten G-Protein. Dieser Defekt führt zu einer gesteigerten Zellfunktion. Die Bedeutung dieses Befundes konnte inzwischen weltweit bestätigt werden. Neue Untersuchungen belegen, dass es sich um die "Urform" des Gens unserer Vorfahren handelt. Offensichtlich diene die Erbanla-ge ursprünglich dazu, die Angehörigen der "Jäger- und Sammlergesellschaften" in Zeiten von Nahrungsmangel vor dem Verhungern zu bewahren. In Industriege-sellschaften mit üppigem Lebensstandard erhöht diese Erbanlage hingegen das Risiko einer Fettsucht (Adipositas) oder eines Bluthochdrucks (Hypertonie).
Der im Zusammenhang mit diesem Befund am Essener Klinikum entwickelte Gentest ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Krankheitsprävention. Er ermöglicht es, Betroffene frühzeitig zu erkennen und auf ihr persönliches, genetisch bedingtes Risiko hinzuweisen und zu einer gesünderen Lebensweise - ausgewogene, maß-volle Ernährung, aber viel Bewegung - zu motivieren. Bei Patienten, die bereits an einem leichten, von den Ärzten als Grenzwerthypertonie eingestuften Bluthoch-druck leiden, hilft der Gentest dem behandelnden Arzt bei der Entscheidung dar-über, ob eine frühzeitige medikamentöse Behandlung angezeigt ist, um Folge-schäden wie Schlaganfall oder Herzinfarkt vorzubeugen. "Künftig", erläutert Sif-fert die Möglichkeiten des Tests, "kann man die für die betroffenen Genträger besten Medikamente zur Blutdrucksenkung auswählen".
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Weitere Informationen: Professor Dr. Winfried Siffert, Telefon (02 01) 7 23 - 34 70
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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