idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.11.1999 15:55

Forscherteam der Uni Essen: Mit Gentest für Fettsucht und Bluthochdruck zur Messe

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    An der Universität Essen ist ein Gentest entwickelt worden, mit dem eine für Fettsucht und Bluthochdruck verantwortliche Genveränderung nachgewiesen kann. Der Test wird in der nächsten Woche auf der MEDICA in Düsseldorf voprgestellt.

    316/99
    11. November 1999

    Den Test, mit dem eine für die Entwicklung von Fettsucht oder Bluthochdruck verantwortliche Genveränderung nachgewiesen werden kann, wird das Forscher-team um den Essener Pharmakologen Winfried Siffert in der nächsten Woche auf der in Düsseldorf stattfindenden MEDICA vorstellen. Die Messe wird am Mitt-woch, 17. November, eröffnet und dauert bis Samstag, 20. November. Siffert und seine Kollegen aus dem Essener Universitätsklinikum präsentieren die Ergebnisse einer inzwischen weltweit beachteten Arbeit im "Forschungsland Nordrhein-Westfalen", dem Gemeinschaftsstand nordrhein-westfälischer Hochschulen, in der Messehalle 4, Stand B 21.

    Bei der unter Federführung von Professor Siffert im Institut für Pharmakologie des Essener Universitätsklinikums nachgewiesenen Genveränderung handelt es sich um einen Defekt im sogenannten G-Protein. Dieser Defekt führt zu einer gesteigerten Zellfunktion. Die Bedeutung dieses Befundes konnte inzwischen weltweit bestätigt werden. Neue Untersuchungen belegen, dass es sich um die "Urform" des Gens unserer Vorfahren handelt. Offensichtlich diene die Erbanla-ge ursprünglich dazu, die Angehörigen der "Jäger- und Sammlergesellschaften" in Zeiten von Nahrungsmangel vor dem Verhungern zu bewahren. In Industriege-sellschaften mit üppigem Lebensstandard erhöht diese Erbanlage hingegen das Risiko einer Fettsucht (Adipositas) oder eines Bluthochdrucks (Hypertonie).

    Der im Zusammenhang mit diesem Befund am Essener Klinikum entwickelte Gentest ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Krankheitsprävention. Er ermöglicht es, Betroffene frühzeitig zu erkennen und auf ihr persönliches, genetisch bedingtes Risiko hinzuweisen und zu einer gesünderen Lebensweise - ausgewogene, maß-volle Ernährung, aber viel Bewegung - zu motivieren. Bei Patienten, die bereits an einem leichten, von den Ärzten als Grenzwerthypertonie eingestuften Bluthoch-druck leiden, hilft der Gentest dem behandelnden Arzt bei der Entscheidung dar-über, ob eine frühzeitige medikamentöse Behandlung angezeigt ist, um Folge-schäden wie Schlaganfall oder Herzinfarkt vorzubeugen. "Künftig", erläutert Sif-fert die Möglichkeiten des Tests, "kann man die für die betroffenen Genträger besten Medikamente zur Blutdrucksenkung auswählen".

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
    Weitere Informationen: Professor Dr. Winfried Siffert, Telefon (02 01) 7 23 - 34 70


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).