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26.04.2006 13:47

Universität und Forschungszentrum gründen Karlsruhe Institute of Technology

Dr. Joachim Hoffmann Stabsabteilung Presse, Kommunikation und Marketing
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Gemeinsame Presseinformation des Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe

    Die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe sind übereingekommen, ihre in Jahrzehnten gewachsenen gemeinsamen Forschungsaktivitäten künftig im Karlsruhe Institut für Technologie/Karlsruhe Institute of Technology (KIT) zusammenzuführen. Mit Wirkung vom 1. Juli 2006 werden die Programme beider Einrichtungen in der Mikro- und Nanotechnologie, dem Wissenschaftlichen Rechnen mit dem Schwerpunkt Grid-Computing einschließlich des gemeinsamen Rechenzentrums sowie die Materialforschung für den Energiebereich in KIT gebündelt. Diese Zusammenarbeit wird schrittweise auf weitere Programme ausgedehnt.

    Dabei streben die beiden Partner durch personelle Verschränkung in allen Gremien ein noch engeres Zusammengehen in Forschungsprogrammen, in der Lehre und in der Zusammenarbeit mit der Industrie an. Der Universitätsrat und der Aufsichtsrat des Forschungszentrums sollen so weit wie möglich mit den gleichen Personen besetzt werden, der Rektor der Universität wird Mitglied im Aufsichtsrat und Gast im Vorstand und im Wissenschaftlich-Technischen Rat des Zentrums, der Vorstandsvorsitzende des Zentrums wird Mitglied im Universitätsrat und Gast im Rektorat und Senat. Rektorat und Vorstand kommen regelmäßig zu gemeinsamen Sitzungen zusammen.

    Mit der Gründung von KIT wollen die beiden Karlsruher Partner gemeinsam in die Spitzenliga internationaler Forschungsinstitute wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) vordringen, die die Stärken von Universitäten und Großforschungseinrichtungen verbinden. Damit entwickeln die Universität und das zur Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gehörende Forschungszentrum auch ein zukunftsweisendes Modell, in dem die bisherige, oft beklagte Versäulung des deutschen Wissenschaftssystems in universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen überwunden wird.

    In KIT verbinden sich zwei starke Partner. Die Universität Karlsruhe wurde jüngst in der ersten Runde der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern unter die 10 Anwärter auf den Rang als Elite-Universität aufgenommen. Das Forschungszentrum gehört in allen seinen Arbeitsfeldern ausweislich jüngster Begutachtungen zur internationalen Spitze; die von Bund und Land berufene Perspektivkommission kam zusammenfassend zu dem Urteil: "Das Forschungszentrum Karlsruhe ist ein gut geführtes Zentrum mit einer stolzen Vergangenheit und dem Potenzial für eine spannende Zukunft."

    In KIT verbinden sich auch zwei gleichgewichtige Partner. Beide Einrichtungen haben je rund 4000 Mitarbeiter; der Jahresetat der Universität beträgt ca. 250 Mio. €, der des Forschungszentrums ca. 310 Mio. €, dazu tragen auf jeder Seite ca. 80 Mio. € Drittmittel bei.

    In KIT verbinden sich auch zwei ähnlich ausgerichtete Partner. Beide Einrichtungen haben besondere Stärken in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, die sich in hervorragender Weise ergänzen. Damit liegen in Karlsruhe Voraussetzungen für eine solche Allianz vor, wie sie an keinem anderen Standort in Deutschland gegeben sind.

    "KIT ist ein Schritt in eine noch engere Partnerschaft zwischen Forschungszentrum und Universität, der auf einer über 50 Jahre zunehmend enger gewordenen Zusammenarbeit aufbaut", sagte Rektor Professor Dr. Horst Hippler heute in Karlsruhe. "Nur so ist auch verständlich, dass sowohl der Senat der Universität als auch der Wissenschaftlich-Technische Rat des Forschungszentrums der Gründung von KIT spontan einstimmig zugestimmt haben." Der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums, Professor Dr. Manfred Popp, wies darauf hin, dass die Programme des Forschungszentrums, die künftig in KIT realisiert werden, weiter im Rahmen der Programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft durchgeführt und finanziert werden. "Durch die stärkere Integration der neuen Forschungsfelder der Universität mit den Forschungsprogrammen des Zentrums und durch eine intensivere Mitwirkung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums in der Lehre entsteht hier jedoch für die Helmholtz-Gemeinschaft und ihre Zuwendungsgeber ein beträchtlicher Mehrwert." Beide wiesen darauf hin, dass KIT dazu führen soll, dass Karlsruhe noch stärker zu einer internationalen Spitzenadresse der Wissenschaft wird. Durch die Gründung eines KIT-Industrieclubs soll auch die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft intensiviert werden.

    Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.

    Joachim Hoffmann 25. April 2006


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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