Entwicklung von Studierenden der Uni Bremen zum Patent angemeldet / Beispiel für praxisnahe Ausbildung und gute Zusammenarbeit zwischen Industrie, Universität und innoWi
Über einen Nebenverdienst der etwas anderen Art freuen sich in diesen Tagen vier Studenten der Universität Bremen: Im Rahmen eines Lehrprojektes entwickelten sie eine Komponente für eine Messmaschine der Firma Zeiss. Die Idee der angehenden Produktionstechniker war so gut, dass sie zum Patent angemeldet wurde. Projektbetreuer Volker Piwek vom Fachgebiet Fertigungseinrichtungen im Fachbereich Produktionstechnik hatte das Potenzial der Entwicklung erkannt und förderte die Zusammenarbeit mit dem Industriepartner. Außerdem nahm sich die UniTransfer-Stelle der Sache an, und die innoWi GmbH wurde aktiv. Das Gemeinschaftsunternehmen der Bremer Hochschulen und der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH begleitete das Projekt und verhandelte die Konditionen für den Verkauf der Nutzungsrechte an der Erfindung. Nun fand die Leistung der Studierenden nochmals eine Anerkennung: Jeder erhielt eine Gutschrift auf seinem Konto.
Daniel Höft kennt den Betrag genau: "Es sind 342,86 Euro", sagt der Jung-Ingenieur und lacht. Er ist einer der Erfinder. Nein, das sei sicher nicht viel, aber ums Geld sei es ja auch gar nicht gegangen. "Viel wertvoller sind uns die Erfahrungen und die Industriekontakte. Außerdem macht sich das sehr gut im Lebenslauf." Zu dem Projekt sagt Höft: "Die Zusammenarbeit mit einem Wirtschaftsunternehmen war sehr motivierend. Es ist schon etwas anderes, an einem realen Produkt zu arbeiten und es zur Marktreife bringen zu wollen." So hat das Projektteam auch etliche Zusatzstunden investiert.
Geht es um die Entwicklung selbst, ist Höft weniger auskunftsfreudig. Nicht einmal den Namen des Projektes will er nennen, denn schon der würde einen Teil der Lösung verraten. "Wir müssen hier die Interessen des Industriepartners wahren." Immerhin gehe es um ein Produkt, das auf dem Markt eingeführt werden soll. Nur soviel erklärt er: "Mit Hilfe unserer Entwicklung ist es möglich, Messvorgänge zu beschleunigen."
Zusammenarbeit mit Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH
Etwas mehr erzählt Jens Hoheisel von der innoWi. Der Innovationsmanager hat die Verhandlungen mit der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH geführt. Das Unternehmen ist berühmt für seine Präzisions-Optik. Weniger bekannt ist, dass es auch Koordinatenmessgeräte herstellt. "Sie werden unter anderem zur Qualitätssicherung in der Produktion eingesetzt", erklärt Hoheisel. "Die Maschinen fahren mit einem Taster an die Werkstücke und vermessen sie. Dabei arbeiten sie auch in Größenordnungen bis im Nanometer-Bereich." (Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter. Ein Staubkorn misst zwischen 1.000 und 5.000, der Durchmesser eines Haares rund 50.000 Nanometer.) "Diese Präzision erfordere gewisse Routinen, die viel Zeit kosten", sagt Hoheisel. Genau hier greife die Entwicklung. Das Wie gibt auch er nicht preis. Aber gut muss es sein. Das bestätigen Uni-Wissenschaftler Volker Piwek und Zeiss-Entwicklungsleiter Jörg Walther. Über langjährig gewachsene Kontakte und gemeinsame Projekte kam die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ingenieuren zustande. Die guten Erfahrungen miteinander machten nun auch dieses Projekt möglich - eine gelungene Verknüpfung von Theorie und Praxis.
Gelungener Praxisbezug in der Lehre
Darüber freut sich auch Professor Bernd Kuhfuß, Leiter des Fachgebiets Fertigungseinrichtungen und derzeit Dekan des Fachbereiches Produktionstechnik: "Wir achten darauf, auch den Praxisbezug in der Lehre zu vermitteln. Durch die Unterstützung unserer Forschungspartner aus der Wirtschaft können wir unseren Studierenden so schöne Lehrprojekte anbieten wie dieses", sagt er. Sie bereiteten den Nachwuchs nicht nur optimal auf das Berufsleben vor, die Studierenden seien auch wesentlich besser motiviert und setzten sich ganz anders ein. Dabei sieht Kuhfuß nicht nur die Lehre, sondern auch das Danach: "Derart ausgebildet haben unsere Studierenden beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt." Begünstigt werde das außergewöhnlich praxisorientierte Angebot auch durch die engen Kooperationen im Land Bremen.
Sabine Nollmann
Achtung Redaktionen: Fotos können in der Uni-Pressestelle oder bei der innoWi GmbH angefordert werden.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik
Dipl.-Ing. Volker Piwek
Telefon: 0421 218-46 81, E-Mail: vpiwek@uni-bremen.de
Dipl.-Inform. Jens Hoheisel (innoWi GmbH)
Telefon: 0421 96 00-715, E-Mail: jens.hoheisel@innowi.de
Dr. Lieselotte Riegger (Universität Bremen, UniTransfer)
Telefon: 0421 218-39 05, E-Mail: lriegger@uni-bremen.de
http://www.innowi.de
http://www.fb4.uni-bremen.de
http://www.wzm.uni-bremen.de
Studenten der Uni Bremen entwickelten Komponente für eine Messmaschine der Firma Zeiss
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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