Universität Jena unterzeichnet heute (28.04) Kooperationsvertrag mit der Universität Kaliningrad
Jena (28.04.06) Kaliningrad (ehemals Königsberg) hat eine einzigartige Lage. Wie einstmals West-Berlin von der DDR umschlossen war, ist die russische Stadt seit Mai 2004 eine Exklave in der Europäischen Union (EU). Nachdem sich beide Seiten in den Jahren 2001 und 2002 über strittige Fragen des Transits und Handels, der Umwelt und Gesundheit nicht hatten einigen können, drohte die ungelöste Problematik Kaliningrads die europäisch-russischen Beziehungen schwer zu belasten. Inzwischen konnte ein Kompromiss gefunden werden. Kaliningrad gilt heute vielen Experten als "Pilot-Region" für die weitere Entwicklung in den bilateralen Beziehungen zwischen der EU und Russland.
Prof. Dr. Helmut Hubel von der Friedrich-Schiller-Universität Jena befasst sich seit langem mit den Beziehungen zur Russischen Förderation und mit der Entwicklung Kaliningrads - wissenschaftlich wie praktisch. Sein Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen hat in den vergangenen Jahren den Aufbau eines Studiengangs "Europäische Studien und Internationale Beziehungen" an der Russischen Staatlichen Universität "Immanuel Kant" in Kaliningrad gefördert. Dazu wurden Jenaer Lehrkräfte entsandt, Fachbücher angeschafft und die technische Ausstattung (u. a. durch Computer mit Internet-Zugang) verbessert. Darüber hinaus konnten russische Nachwuchswissenschaftler und Studierende im Rahmen längerer Aufenthalte in Jena betreut werden, Jenaer Studierende haben Kaliningrad besucht. Gefördert wurde diese Kooperation vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der privaten Schweizer Stiftung "Avec et pour autres" mit Mitteln im Umfang von insgesamt 130.000 Euro.
Als einen Höhepunkt des Kooperationsprojektes veranstaltet der Lehrstuhl vom 28.-30. April eine internationale Tagung, die von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert wird. Es geht dabei um die russische Exklave Kaliningrad und ihre Sonderrolle in der europäischen Integration. Durch ihre einzigartige Situation in der erweiterten EU sieht sich Kaliningrad einem Anpassungsdruck an EU-Standards und -Normen ausgesetzt. Diskutiert wird in Jena auch, ob dieser Prozess Wirkungen auf die übrige Russische Förderation hat. "Neuerdings lassen sich neue Formen der intensivierten Kooperation und Integration zwischen Russland und der EU beobachten", stellt Prof. Hubel fest. Neben Experten aus Belgien, Deutschland, Großbritannien, Kanada und Russland wird zu der Tagung auch der Vizepräsident der Immanuel-Kant-Universität, Prof. Dr. Gennady M. Fedorov, erwartet. Er wird als Höhepunkt des Kooperationsprojektes gemeinsam mit dem Jenaer Universitäts-Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke einen Kooperationsvertrag zwischen den beiden Universitäten unterzeichnen.
Hinweis für die Medien:
Zur Vertragsunterzeichnung sind die Medien am Freitag, dem 28. April, um 18.00 Uhr in den Senatssaal der Universität (Fürstengraben 1) herzlich eingeladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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