Bereits zum vierten Mal laden Magdeburger Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität und des Leibniz-Institutes für Neurobiologie vom 3. bis 6. Mai 2006 die internationale Fachwelt auf dem Gebiet der Schlaganfall-Forschung zu einem Symposium "Cerebral ischemia and stroke" ein. Bereits 250 Experten nicht nur aus Europa, USA, und Japan sondern auch aus Indien, Südamerika, Fernost, wie Taiwan, China, Korea, und sogar aus Neuseeland haben sich zur Teilnahme bei der 4. Internationalen Tagung "Neuroprotection and Neurorepair" angemeldet.
Eine der bisher nur unbefriedigend gelösten Fragen ist die, ob sich der Verlust von Nervenzellen bei Schädigungen des Gehirns nach Schlaganfall durch Medikamente aufhalten lässt. Bisher können nur gefäßverstopfende Blutgerinnsel medikamentös beseitigt werden. Ein direkter Schutz der Nervenzellen hat bislang keinen Einzug in die klinische Praxis gehalten. Erwartet werden auf der Tagung Vorträge zur Rolle entzündlicher Mechanismen, welche durch intrazelluläre Kontrolle von Schaltproteinen Nervenzellen am Leben halten. Weitere Vorträge werden darlegen, dass auch die Fortschritte bei der Aufklärung des humanen Genoms hier neue Wege zeigen, Nervenzellen molekular schützen zu können.
Magdeburger Forscher werden ihre neuesten Ergebnisse über die an Schädigung und Schutz beteiligten extra- und intrazellulären Signalwege in Nervenzellen vorstellen, die Gegenstand ihrer Forschungsprojekte sind, die auch im Rahmen der Exzellenzinitiative des Landes Sachsen-Anhalt als Verbundprojekt "Experimentelle Schlaganfallforschung" gefördert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Tagung wird wieder die "Neuroreparatur" mittels Stammzellen sein. Hier soll insbesondere diskutiert werden, ob und unter welchen Bedingungen auch endogene Stammzellen als hirneigenes "Ersatzteillager" dienen und ob sie damit Funktionsausfälle nach Nervenschädigung reparieren können. In dem im ZENIT Magdeburg angesiedelten Forschungsinstitut Angewandte Neurowissenschaften wurden neue Erkenntnisse gewonnen, wonach ein im Tierversuch simulierter Schlaganfall zur Induktion der Stammzellproliferation und Neuronen-Neubildung führt. Auch transplantierte Nervenzellvorläufer wachsen im Schädigungsgebiet an. Ein Problem stellt derzeit noch das Langzeitüberleben der neu gebildeten Zellen dar.
Nach Auskunft der Organisatoren der Tagung, Prof. Georg Reiser und Prof. Klaus Reymann werden in einer Runden Tisch-Diskussion zum Abschluss der Konferenz durch ein internationales Expertengremium die Möglichkeiten und Zukunftschancen der unterschiedlichen Strategien für die Behandlung des Schlaganfalls - Neuroprotektion und/oder Neuroreparatur - besprochen werden. Diskutiert werden auch die Vor- und Nachteile endogener gegenüber transplantierten Stammzellen.
Die Tagung wird nicht nur eine interessante Veranstaltung im Programm des Jahres der Wissenschaft der Stadt Magdeburg, sondern nach Auskunft von Prof. Reiser, dem Direktor des Instituts für Neurobiochemie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, mit den zahlreichen bereits registrierten Wissenschaftlern zunehmend ein Highlight der internationalen Wissenschaftskongresse, das immer mehr Teilnehmer für dieses hochaktuelle Thema der medizinischen Forschung begeistert.
Ansprechpartner für Redaktionen:
Prof. Dr. Georg Reiser
Institut für Neurobiochemie
Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Tel -0-391-67-13088; 0175-1623030
e-mail: georg.reiser@medizin.uni-magdeburg.de
Prof. Dr. Klaus Reymann
Tel. 0163/6275600; 01636-275600
e-mail: reymann@ifn-magdeburg.de
Programm im Internet unter http://www.neurorepair-2006.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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