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28.04.2006 19:00

Wenn die Spinne dreimal klingelt : Bscher-Medienpreis an der HU verliehen

Dr. Angela Bittner Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Am 28. April 2006 wird der Bscher-Medienpreis 2006 an den Kurator des weltweit einmaligen Tierstimmenarchivs, Dr. Karl-Heinz Frommolt, an der Humboldt-Universität zu Berlin verliehen. Der zweite und dritte Preis gehen an Prof. Dr. Klaus Beier von der Charité-Hochschulmedizin Berlin und Dr. Matthias Glaubrecht vom Institut für Systematische Zoologie am Museum für Naturkunde. Das Preisgeld beträgt insgesamt 18.000 Euro.

    "Herausragende wissenschaftliche Leistungen entfalten nur dann ihre volle Wirkung, wenn sie von vielen Menschen auch verstanden werden. Dieses Bemühen fördert der Bscher-Medienpreis und leistet damit ein unschätzbaren Dienst", unterstrich der Vorsitzende der Jury, Dr. Christoph Walther, die Bedeutung des alle zwei Jahre ausgeschriebenen Preises. Der Hauptpreisträger hatte mit einer für die Wissenschaftswelt neuen Zusammenarbeit, originale und zum Teil einmalige Tierstimmen als Klingeltöne populär gemacht.
    Für diese Idee und für seine Überzeugungskraft den Brockhaus-Verlag mit seiner neuen Online-Version als Lizenznehmer für die mehr als 1.500 Tondokumente aus dem Tierstimmenarchiv zu gewinnen, erhält der Bioakustiker, Dr. Frommolt, den mit 10.000 Euro dotierten 1.Preis der Stifter Dr. Thomas und Astrid Bscher. Das Tierstimmenarchiv der Humboldt-Universität besitzt weltweit eine der umfangreichsten Tondokumentsammlungen von Tierstimmen, wurde aber bisher nicht für die Öffentlichkeit erschlossen. Zusätzlich konnten in einer einmaligen Aktion des Bundesumweltministeriums Tierstimmen aus dem Archiv als Klingeltöne heruntergeladen werden. Und das Engagement für das Tierstimmenarchiv geht noch weiter: Diverse CD-Produktionen nutzen Stimmen aus dem Archiv. Dr. Frommolt macht die Informationen zu den gesammelten Tierstimmen jedoch nicht nur in einer Online-Datenbank der Öffentlichkeit zugänglich, sondern sorgt durch die Digitalisierung der Daten für den Erhalt des Archivs. In seiner Forschung ergänzt Frommolt durch Forschungsreisen wie zu den Polarfüchsen stetig die Sammlung und versucht auch ungewöhnliche Stimmen aus dem Tierreich wie das Liebeslied der Wolfsspinne für das Archiv abzubilden. Das Tierstimmenarchiv ist weltweit eine der ältesten und umfangreichsten Sammlungen von Lautäußerungen durch Tiere. Es wurde im Oktober 1951 von Prof. Günter Tembrock am damaligen Zoologischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin begründet. Es umfasst ca. 110.000 Tonaufnahmen von:1.800 Vogelarten, 580 Säugetierarten und mehr als 150 Arten Wirbelloser, von zahlreichen Fisch-, Amphibien- und Reptilienarten.

    Der zweite und dritte Preis
    Der zweite Preis, dotiert mit 5.000 Euro, ging an Prof. Dr. Klaus Beier (Charité, Sexualmedizin), der mit erheblichem Engagement ein Therapiezentrum zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch ins Leben gerufen hat(www.kein-taeter-werden.de). Dr. Matthias Glaubrecht (Museum für Naturkunde, Institut für Systematische Zoologie, www.museum.hu-berlin.de) wurde als dritter Preisträger mit 3.000 Euro für sein Werk "Seitensprünge der Evolution-Machos und andere Mysterien der Biologie" prämiert.

    Der Preis
    Der Bscher-Medienpreis ist ein gemeinsames Projekt der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, der Kölner Stifter Dr. Thomas und Astrid Bscher und der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Preis soll junge Forscher an der Humboldt-Universität motivieren, ihre Forschungsergebnisse kompetent und verständlich in die Öffentlichkeit zu tragen. Astrid Bscher: "Ich war sehr beeindruckt von dem Enthusiasmus der Wissenschaftler und ihrem umfassenden Einsatz für ihre Projekte".
    Der Stifter Dr. Thomas Bscher zu der Frage, warum er sich als Kölner in Berlin engagiert: "Als Kultur- und Wissenschaftsstandort hat die Stadt schon jetzt im internationalen Umfeld große Bedeutung und Stärken muss man stärken. Die Humboldt-Universität hat die Chance, für Deutschland wieder eine richtungweisende Institution zu werden!"

    Die Jury
    Die Entscheidung für die diesjährigen drei Preisträger trafen Annet Aris (IN-SEAD, Paris Fontainebleau), Christoph Keese (Welt am Sonntag), Wolfgang Kenntemich (MDR), Dr. Christoph Walther (CNC AG München) und Dagmar Reim (RBB) sowie Prof. Horst Wenzel, Mitglied der Medienkommission des Akademischen Senats der HU, und Prof. Norbert Haas von der Charité. Prof. Hans Jürgen Prömel, Vizepräsident für Forschung, begrüßt die positive Resonanz des Preises innerhalb und außerhalb der Humboldt-Universität: "Mich hat die Qualität der Bewerbungen und deren vielfältige Forschungsinteressen sehr beeindruckt. Die Besonderheit des Preises ist, dass Forschung ans Licht gebracht wird."

    Fotos von der Preisverleihung sind ab Sonnabend über Frau Kapp zu erhalten.
    Das Foto des Preisträgers kann unter hu-presse@uv.hu-berlin.de angefordert werden.
    Informationen:
    Sibylle Kapp
    Tel. 20932637; mobil: 0176-20171766
    E-Mail sibylle.kapp@uv.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hu-berlin.de/hug
    http://www.biologie.hu-berlin.de/~tsarchiv/sammlung.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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