Mit großer Sorge beobachtet die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) den Abbau der Verwaltungsinformatik in Deutschland. Trotz zukünftiger Herausforderungen bei der Umsetzung von öffentlichen Großprojekten wie der Einführung der Gesundheitskarte oder Ausweispapieren mit biometrischen Merkmalen werde das wissenschaftliche Fachgebiet der Verwaltungsinformatik an den Hochschulen zunehmend vernachlässigt.
"Zur Steigerung der Effizienz unserer öffentlichen Verwaltungen haben Fachleute aus der Verwaltungsinformatik in der Vergangenheit Pionierarbeit geleistet", sagte GI-Präsident Matthias Jarke. Es sei deshalb äußerst bedauerlich, dass zunehmend Verwaltungsinformatiklehrstühle abgebaut oder umgewidmet würden. "Großprojekte bedürfen, um erfolgreich zu sein, immer der wissenschaftlichen Begleitforschung, reine Anwendungsorientierung reicht hier häufig nicht aus", sagte Jarke.
Die Verwaltungsinformatik könne hier bereits im Vorfeld die Interessensituation der Auftraggeberseite präzisieren, mögliche technische Probleme benennen und eine kundengerechte Umsetzung der Projekte ermöglichen. Mindestens ebenso wichtig sei allerdings die Verbesserung des Informatikverständnisses bei den Führungskräften der öffentlichen Verwaltung selbst. Im Ausland gebe es zu diesem Zweck hoch angesehene Kaderschmieden; in Deutschland werde die Bedeutung von Verwaltungswissenschaft und Verwaltungsinformatik in der Führungsausbildung unterschätzt. Deshalb fordere die GI, die Verwaltungsinformatik an deutschen Hochschulen auszubauen.
Umfassend werden alle Aspekte rund um dieses Thema auf der gemeinsam von GI und Bundesinnenministerium veranstalteten Tagung "Verwaltungsinformatik 2006" am 11. und 12. Mai 2006 in Brühl behandelt. Näheres dazu findet sich unter http://www.ftvi.de.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Lehre und Forschung.
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!
Cornelia Winter, cornelia.winter@gi-ev.de, 0228-302147
http://www.gi-ev.de
http://www.ftvi.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).