Der zentrale "Taktgeber" unseres Alltags sind die Arbeitszeiten, um die herum andere Pflichten und frei-willige Aktivitäten organisiert werden. Solange dieser zentrale Takt für alle relativ gleichmäßig schlug, ließen sich Zeitstrukturen noch unhinterfragt als eine Art Naturnotwendigkeit hinnehmen. Heute arbeitet jedoch nur noch rund ein Viertel der Beschäftigten innerhalb "normaler" Arbeitszeiten. Die Mehrheit arbeitet länger oder kürzer, abends, nachts, am Wochenende oder in unregelmäßigen Rhythmen.
Ulrich Mückenberger, Professor an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP), wollte wissen, wie sich die Arbeitszeiten der Betriebe auf die Umwelt auswirken und beantragte bei der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG) Mittel für das Forschungsprojekt "Externen Effekte betrieblicher Zeitpolitiken und zivilgesellschaftliche Ansätze zu deren Bewältigung". Mit Erfolg: Die DFG bewilligte für zwei Jahre zwei halbe Stellen für wissenschaftliche MitarbeiterInnen und zusätzliche Mittel in Höhe von 21.700,- DM.
Die Frage nach den externen Effekten betrieblicher Zeitpolitiken wird in dem Forschungsprojekt an zwei empirischen Feldern bearbeitet: Zum einen wird gefragt, wie die betriebliche Arbeitszeitgestaltung die außer-betrieblichen Arbeitsmarktverhältnisse beeinflußt. Führen Arbeitszeitverkürzungen z.B. zu Neuein-stellungen? Oder wie wirken sich die Arbeitszeiten auf die Verteilung von gesellschaftlichen Tätigkeiten zwischen den Geschlechtern aus?
Die zweite Fragestellung widmet sich dem Einfluß betrieblicher Zeitgestaltung auf das Leben in der räum-lichen Umgebung der Betriebe. Sind die Öffnungszeiten von Behörden oder Kindergärten mit den Arbeits-zeiten abgestimmt? Ist das Nahverkehrssystem auf die tägliche Rush-Hour eingestellt?
Diese Fragen werden anhand der Auswertung von Untersuchungen in anderen Ländern von Wissenschaft-lerInnen mit arbeitsmarktökonomischen und -soziologischen sowie vergleichenden juristischen Kompeten-zen bearbeitet.
Prof. Dr. Ulrich Mückenberger ist Professor für Öffentliches Recht an der HWP und Leiter des Weiter-bildungsprogramms "Zeiten und Qualität der Stadt", einem europäischen Kooperationsprojekt der HWP mit Universitäten in Mailand, Paris, Limerick (Irland) und Oviedo (Spanien).
Das Forschungsfeld "Externe Effekte betrieblicher Zeitpolitiken" hat Mückenberger zusammen mit Prof. Dr. Ingrid Breckner von der Technischen Unversität Hamburg-Harburg und vier Nachwuchs-wissenschaftlerInnen im Sommer 1999 ins Leben gerufen. Es erhält aus dem HWP-Forschungs-verfügungsfonds eine Anschubfinanzierung, die helfen soll, Drittmittel für das Projekt einzuwerben und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.
Informationen:
Prof. Dr. Ulrich Mückenberger, Leiter des Forschungsfeldes "Externe Effekte betrieblicher Zeitpolitiken",
Tel. 040/42838-3593, email: MueckenbergerU@hwp.uni-hamburg.de
und
Toralf González, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld,
Tel: 040 42838-6477, email: GonzalezT@hwp.uni-hamburg.de
Verantwortlich: Anne Ernst, Abteilung Kommunikation,
Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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