Vom 4. bis 6. Mai führen das Institut für fränkisch-pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg und die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer das Symposium "Salisches Kaisertum und neues Europa in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V." durch - Organisatoren sind die Heidelberger Professoren Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter
Mit einem internationalen wissenschaftlichen Symposium erinnert die "Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer" in besonderer Weise an die im Dom bestatteten Salierkaiser. Im Sommer 2006 nämlich jährt sich zum 900. Mal der Todestag Kaiser Heinrichs IV. Bei der vom 4. bis 6. Mai 2006 stattfindenden Tagung zum Thema "Salisches Kaisertum und neues Europa in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V." werden renommierte Wissenschaftler Antworten auf aktuelle Fragen der Geschichtsforschung geben. Der Kongress, der für interessiertes Publikum öffentlich ist, richtet aber auch den Blick auf den Kaiserdom ebenso wie auf die salische Dynastie und ihre europäischen Bindungen.
Heinrich IV. (1056-1106), dieser salische Herrscher, ließ Zeitgenossen wie Nachgeborene nicht gleichgültig. Er spaltete, er polarisierte, er zog Liebe und Kritik gleichermaßen auf sich. Etiketten wie Investiturstreit, Canossa oder Wende des Mittelalters verbinden sich mit seiner Herrschaft. Ihre Höhen wie Tiefen waren unvergleichlich und boten den Stoff für die Geschichten von Helden und Schurken. Selbst nach 900 Jahren bleibt das Wort vom Canossagang im deutschen Sprachgebrauch lebendig. Heinrichs Auseinandersetzung mit dem eigenen Sohn, Kaiser Heinrich V., rührt auf besondere Art: ein Vater-Sohn-Konflikt, eine Generationengeschichte, eine Erzählung von Alter und Jugend, ein Lehrstück von Tradition und Erneuerung. Der Todestag Heinrichs IV. am 7. August 1106 ist gleichzeitig der Herrschaftsbeginn des letzten salischen Herrschers. Die deutsche Geschichte des Mittelalters, nicht arm an Wenden und Dramen, verdichtete sich in diesem Moment, wurde Teil eines größeren europäischen Wandels, forderte heraus.
Das Symposium findet statt vom kommenden Donnerstag bis Samstag im Sitzungssaal des Stadtrates, im Rückgebäude des historischen Rathauses der Stadt Speyer. Die besten Sachkenner werden die Geschichte von Saliern und Reich in weitere, europäische Bezüge rücken. Damit wollen die wissenschaftlichen Organisatoren des Symposiums, die Heidelberger Professoren Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, ältere Engführungen der Salier auf die bloße Geschichte von Region oder Nation überwinden. Die "Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer" als Ausrichterin dieser internationalen Zusammenkunft betont mit dieser Initiative ganz bewusst ihre transnationale Verpflichtung und Zielsetzung.
Flankierend zum Symposium findet in Salierjahr 2006 ein Reigen von öffentlichen Vorträgen mit namhaften Wissenschaftlern statt. Auch das Historische Museum der Pfalz ist in das Heinrichsjahr eingebunden. Kooperationspartner der Kaiserdom-Stiftung sind Oberbürgermeister Werner Schineller und die Stadt Speyer, das Domkapitel sowie das "Institut für fränkisch-pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg". Der Salier-Reigen endet am Todestag Heinrichs IV. mit einem festlichen Gottesdienst im Kaiserdom. Das Symposium ist öffentlich. Anmeldungen werden von der Geschäftsstelle Stiftung Kaiserdom entgegengenommen.
Informationen und Anmeldungen:
Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer
Geschäftsstelle
Kleine Pfaffengasse 16
67346 Speyer
Telefon: 0 62 32 102397 (vormittags)
Fax: 0 62 32 102352
stiftung-kaiserdom@bistum-speyer.de
http://www.stiftung-kaiserdom.de
Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse
Salisches Kaisertum und neues Europa
in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V.
Wissenschaftliches Symposium
der "Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer"
vom 4. bis 6. Mai 2006 in Speyer
Tagungsort: Sitzungssaal des Rates der Stadt Speyer (Rathaus Rückgebäude)
Leitung: Prof. Dr. Bernd Schneidmüller und Prof. Dr. Stefan Weinfurter (Heidelberg)
Donnerstag, 4. Mai 2006
15.00 - 15.15 Uhr Begrüßung (Dr. Paul Wieandt, Vorsitzender des Vorstandes der "Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer", Frankfurt/M.)
15.15 - 15.30 Uhr Einführung (Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Heidelberg)
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Franz Felten, Mainz
15.30 - 16.00 Uhr Modelle und Möglichkeiten der Konfliktregelung in der späten Salierzeit (Prof. Dr. Gerd Althoff, Münster/W.)
16.00 - 16.15 Uhr Diskussion
16.15-16.45 Uhr Kaffeepause
16.45 - 17.15 Uhr König - Kaiser - Papst. Die gedankliche Durchdringung eines Konflikts (Prof. Dr. Ernst-Dieter Hehl, Mainz)
17.15-17.30 Uhr Diskussion
17.30 - 18.00 Uhr Wahrheit und Gewohnheit: Autoritätenwechsel und Überzeugungsstrategien in der späteren Salierzeit (Prof. Dr. Wilfried Hartmann, Tübingen)
18.00 - 18.15 Uhr Diskussion
19.00 - 19.45 Uhr Öffentlicher Abendvortrag im Kaiserdom
Das Papsttum als Autorität für die europäische Ordnung des Hochmittelalters (Prof. Dr. Rudolf Schieffer, München)
20.00 Uhr Empfang durch den Oberbürgermeister der Stadt Speyer im Historischen Ratssaal
Freitag, 5. Mai 2006
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Thomas Zotz, Freiburg/Br.
9.00 - 9.30 Uhr Ein neuer Typus der "europäischen" Fürstin in spätsalischer Zeit? (PD Dr. Elke Goez, Passau)
9.30 - 9.45 Uhr Diskussion
9.45 - 10.15 Uhr Neue Formen von Bindung und Ausgrenzung. Gemeinschaftskonzepte und kommunale Entwicklungen um 1100 (Prof. Dr. Alfred Haverkamp, Trier)
10.15 - 10.30 Uhr Diskussion
10.30 - 11.00 Uhr Kaffeepause
11.00 - 11.30 Uhr Die neue Ordnung im Norden. Hamburg-Bremen und das Integrationszentrum Lund (Dr. Helmuth Kluger, Köln)
11.30 - 11.45 Uhr Diskussion
11.45 - 12.15 Uhr Frühstaatliche Formierungen im Osten: Polen und Ungarn um 1100 (Prof. Dr. Jerzy Strzelczyk, Pozna?)
12.15 - 12.30 Uhr Diskussion
12.45 - 14.30 Uhr Mittagessen im Bistumshaus
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Hanna Vollrath, Köln
14.30 - 15.00 Uhr Frankreichs neue "Überlegenheit" um 1100 (PD Dr. Rolf Große, Paris)
15.00 - 15.15 Uhr Diskussion
15.15 - 15.45 Uhr Wegbereiter neuer Staatlichkeit: Das Beispiel Sizilien (Dr. Theo Broekmann, Kassel)
15.45 - 16.00 Uhr Diskussion
16.15 - 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 - 17.00 Uhr Die Kreuzzüge und die neue Wahrnehmung der arabischen Welt (Prof. Dr. Nikolas Jaspert, Bochum)
17.00 - 17.15 Uhr Diskussion
17.15 - 17.45 Uhr Der Dom Heinrichs IV. in Speyer und sein Rang in europäischer Perspektive (Prof. Dr. Dethard v. Winterfeld, Mainz)
17.45 - 18.00 Uhr Diskussion
18.30 Uhr Eröffnung der Ausstellung im Historischen Museum
20.00 Uhr Empfang durch Bischof und Domkapitel des Bistums Speyer im Friedrich-Spee-Haus
Samstag, 6. Mai 2006
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Johannes Laudage, Düsseldorf
9.00 - 9.30 Uhr Räumliche Konzepte europäischer Monarchien an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert: Itinerare, Grablegen, Zentrallandschaften (Dr. Caspar Ehlers, Göttingen)
9.30 - 9.45 Uhr Diskussion
9.45 - 10.15 Uhr Salische Ressourcen der Macht: Silberbergbau, Münzprägung und Fernhandel (Dr. Gabriel Zeilinger, Kiel)
10.15 - 10.30 Uhr Diskussion
10.30 - 11.00 Uhr Kaffeepause
11.00 - 11.30 Uhr Europäische Vernetzungen: Straßen, Logistik und Mobilität in der späten Salierzeit (Dr. Thomas Wetzstein, Frankfurt am Main)
11.30-11.45 Uhr Diskussion
11.45 - 12.00 Uhr Zusammenfassung (Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Heidelberg)
12.00 - 12.30 Uhr Schlussdiskussion
12.30 Uhr Mittagessen im Bistumshaus
Öffnungszeiten:
1. November bis 31. März:
Mo - Fr 9.00 - 17.00 Uhr, Sa 10.00 - 12.00 Uhr
1. April bis 31. Oktober:
Mo - Fr 9.00 - 17.00 Uhr, Sa 10.00 - 15.00 Uhr,
So und Feiertag 10.00 - 14.00 Uhr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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