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04.05.2006 10:30

Verzwickte Suche nach primärer Tochtergeschwulst

Dr. Inka Väth Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am Mittwoch, 10. Mai, lädt die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn Ärzte und Medienvertreter zu dem Symposium "Das Sentinel-Node-Konzept in der Onkologie" ein. Diese neue nuklearmedizinische Methode erspart vielen Patienten mit Haut- oder Brustkrebs die radikale Entfernung zahlreicher Lymphknoten. Die kostenlose Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Frauenklinik und der Universitäts-Hautklinik durchgeführt wird, findet ab 17 Uhr im Hotel Hilton Bonn, Berliner Freiheit 2, statt.

    Bösartige Krebszellen können sich über das Lymphsystem ausbreiten und befallen zunächst bestimmte regionale Lymphknoten - Wächter-Lymphknoten oder auch Sentinel genannt. Dort bilden sich daher Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen, noch bevor benachbarte Lymphknoten betroffen sind. "Ist der Sentinel jedoch nicht mit Tumorzellen besiedelt, sind vermutlich auch die übrigen lokalen Lymphknoten tumorfrei", sagt Professor Dr. Holger Palmedo, Leitender Oberarzt an der Bonner Universitätsklinik für Nuklearmedizin.

    Doch der Wächter-Lymphknoten ist schwer zu finden. Denn in bestimmten Körperarealen liegen bis zu über 100 Lymphknoten dicht nebeneinander. Schwach radioaktive Partikel, die in das tumornahe Gewebe gespritzt werden, wandern wie die Tumorzellen über die Lymphgefäße auch zum Primärsitz der Metastasen und reichern sich dort an. So weisen sie den Weg zu dem Sentinel. Feine Sonden können die radioaktiven Partikel im Wächter-Lymphknoten orten, der operativ entfernt und vom Pathologen untersucht wird.

    Bisher mussten bei einer Tumoroperation in der Regel eine Vielzahl von Lymphknoten in einer Region wie beispielweise Achselhöhle oder Leiste entfernt werden. Bei der Sentinel-Node-Biopsie werden jedoch nur ein oder zwei Lymphknoten entnommen. "Das ist für den Patienten schonender, und Nebenwirkungen wie Ödemschwellung, Bewegungseinschränkung und Nervenschädigung werden deutlich seltener", sagt Professor Palmedo. Ein weiterer Vorteil sei, dass sich der Pathologe nun intensiv der Suche nach Tumorzellen in nur einem einzigen Lymphknoten widmen kann. "Deshalb findet er auch öfter winzige Metastasen, die ihm sonst nicht aufgefallen wären."

    Bei Brust- und Hautkrebs ist die Sentinel-Node-Biopsie bereits in die klinische Routine eingeführt. "Eine Ausweitung der Indikationen ist zu erwarten", sagt Professor Palmedo. Für eine erfolgreiche Anwendung sei allerdings eine enge Kooperation zwischen Nuklearmediziner, Operateur und Pathologen erforderlich.

    Kontakt für die Medien:
    Leitender Oberarzt Professor Dr. Holger Palmedo
    Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-6973
    E-Mail: holger.palmedo@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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