Auf der am Mittwoch, 17. November, in Düsseldorf beginnenden Medizin-Fachmesse "medica 99" sind auch drei Aussteller von der Universität Würzburg vertreten. Bis einschließlich Samstag zeigen sie Entwicklungen aus Notfallmedizin, Mikrobiologie und Medizintechnik.
Dr. Dag Harmsen vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie präsentiert auf der Messe eine Software, mit der sich krankheitserregende Bakterien und Pilze leicht und schnell identifizieren lassen. Sie funktioniert im Prinzip wie ein Vermittler: Auf der einen Seite stehen die Computerprogramme, mit deren Hilfe Wissenschaftler das Erbgut von Mikroorganismen entschlüsseln, auf der anderen Seite Datenbanken, in denen Informationen über das Erbgut von Krankheitserregern abgelegt ist. Die Software, die Dr. Harmsen in Zusammenarbeit mit Jörg Rothgänger vom Würzburger Lehrstuhl für Informatik II entwickelt hat, stellt über das Internet die Verbindung zwischen diesen beiden Ebenen her und hilft dem Nutzer auf diese Weise bei der Diagnostik von medizinisch bedeutsamen Mikroorganismen. Das Projekt läuft unter dem Namen RIDOM (Ribosomal Differentiation of Medical Microorganisms; siehe WWW-Adresse am Ende dieser Pressemitteilung).
Der zweite Aussteller aus der Universität ist die Abteilung für Experimentelle Zahnmedizin (Prof. Dr. Roger Thull). Sie zeigt künstliche Hüftgelenke aus Titanlegierungen, die mit einer neuartigen Oberfläche aus körperverträglichen Hartstoffen versehen wurden - diese unterbinden die Entstehung von Abrieb und Korrosionsprodukten. Der Werkstoff wird hochrein im Vakuum aufgebracht. Er verhindert, dass die Dauerfestigkeit der Prothese abnimmt, wenn ihr Schaft beim Laufen belastet wird. Mit dieser neuen Art von Hüftgelenken sollten sich den Wissenschaftlern zufolge die bei zementierten Prothesen aus Titan häufig zu beobachtenden Lockerungen weitestgehend verhindern lassen. Die klinische Erprobung stehe aber noch aus. Außerdem zeigen die Würzburger Wissenschaftler in Düsseldorf weitere Werkstoffe und Entwicklungskonzepte für Instrumente und Implantate. Zusätzlich wollen sie ihre Kompetenz bei der Prüfung von Werkstoffen und Bauteilen demonstrieren.
Das multimediale Simulationsprogramm CUSS, das Prof. Dr. Peter Sefrin von der Klinik für Anaesthesiologie auf der medica 99 vorstellt, dient der Schulung von Notärzten: Sie sollen besser auf Massenunfälle vorbereitet werden. Um die reale Darstellung eines Großunfalls zu erreichen, arbeitet das Programm mit Bild-, Ton- und Videodateien: CUSS stellt den Anwender vor das Problem, eine möglichst große Anzahl von Verunglückten mit unterschiedlichen Verletzungsgraden und Symptomen mit einer unzureichenden Anzahl von Helfern zu versorgen und mit einer anfangs zu geringen Anzahl von Rettungsmitteln abzutransportieren. Das Kürzel CUSS steht für "Computergestützte Simulation der Sichtung von Verletzten bei einem Massenunfall" und entstand in fachübergreifender Zusammenarbeit von Universität, Fachhochschule und der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte.
http://www.RIDOM.hygiene.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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