Mit der Gründung dieses interdisziplinären Zentrums haben Wissenschaftler der Berliner Humboldt-Universität die Erforschung der genetischen Grundlagen für die Vielfalt des Lebens verstärkt ins Visier genommen. Das Museum für Naturkunde ist daran mit mehreren Arbeitsgruppen maßgeblich beteiligt.
Auf der Erde leben schätzungsweise 10 bis 15 Millionen Tier- und Pflanzenarten, vom Abermillionenheer an Einzellern ganz zu schweigen. Ihnen allen gemeinsam ist ein beinahe universeller genetischer Code, der diese biologische Vielfalt erst hervorgebracht hat. Mit immer raffinierteren molekulargenetischen Techniken gelingt es Forschern heute, viele Details der genetischen Grundlagen des Lebens, darunter auch der genetischen Codierung und Steuerung zu untersuchen. Dadurch hoffen sie besser verstehen zu lernen, wie sich das Leben seit vielen Jahrmillionen immer wieder den vielfältigen neuen Herausforderungen einer sich wandelnden Umwelt anpassen konnte und welche Funktionen einzelne Gene übernommen haben.
Mit dem neu entstandenen Interdisziplinären Zentrum für "Genetische Variabilität und Anpassungsfähigkeit" soll die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung weiter gefördert werden, indem Forscher verschiedener Gebiete ihre Kompetenzen projektübergreifend vereinen. Die Gründung des Zentrums entstand unter der Federführung von Frau Professor Gudrun Brockmann aus der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU unter Beteiligung von Wissenschaftlern universitärer als auch außeruniversitärer Einrichtungen. Das Berliner Naturkundemuseum ist mit mehreren Arbeitsgruppen maßgeblich an der Gründung des neuen interdisziplinären Zentrums beteiligt und vertritt mit Forschungen zur "Biodiversität, Evolution und Phylogenie" einen der beiden Themenkomplexe des neuen Zentrums.
In den nächsten Jahren soll nun ein gemeinsames Funktionslabor als methodisch-technologische Plattform des Zentrums entstehen. Unter diesem Dach gebündelt werden molekularbiologische und genetisch-analytische Verfahren verstärkt in Forschung und Lehre an der HU eingesetzt. Das Zentrum will damit zugleich auch zur Profilbildung der HU im Bereich der Lebenswissenschaften beitragen.
Evolutions- und Biodiversitätsforschung wird derzeit international wieder ein deutlich höherer Stellenwert eingeräumt, nachdem auch am Berliner Naturkundemuseum gezeigt werden konnte, wie sich eine klassisch-traditionelle biosystematische Ausrichtung mit den neuesten molekulargenetischen Arbeitsweisen kombinieren lässt. Daraus ergeben sich faszinierende neue Einblicke in die Vielfalt des Lebens mit ihren genetischen Grundlagen sowie die Wirkungsweise evolutionsbiologischer Prozesse. Diese werden derzeit auf den verschiedensten räumlichen und auch zeitlichen Niveaus untersucht.
Das Netzwerk aus zur Zeit 25 Arbeitsgruppen, die jeweils durch Publikationen in hochrangigen Journalen und erfolgreich begutachtete Drittmittelprojekte ausgewiesen sind, hat sich vor allem die Ausbildung von Doktoranden auf internationalem Spitzenniveau auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam soll ein zentrales und offenes Funktionslabor an der HU eingerichtet werden. Erst dadurch lassen sich Investitionen bündeln und so die Voraussetzung schaffen, innovative Techniken und Methoden zeitnah zu etablieren, um die Erforschung wissenschaftlichen Neulandes auf höchstem Niveau zu ermöglichen.
Weitere Informationen und Kontakt:
Prof. Dr. Gudrun Brockmann
Tel.: 2093-6089
gudrun.brockmann@agrar.hu-berlin.de
Dr. Matthias Glaubrecht
Museum für Naturkunde
Tel.: 2093-8504
matthias.glaubrecht@museum.hu-berlin.de
http://www.naturkundemuseum-berlin.de/home.asp?page=<http://www.naturkundemus...;
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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