Das von Fraunhofer IAO entwickelte Virtual Reality-System »Lightning«, ein Baukasten für virtuelle Welten, wurde in München mit dem Fraunhofer-Preis ausgezeichnet.
IAO gewinnt Fraunhofer-Preis 1999
Virtual Reality ist eine Schlüsseltechnologie für die schnelle Entwicklung von Produkten. Vor allem in der Automobilindustrie haben sich die künstlichen Welten aus dem Rechner durchgesetzt. Sie beschleunigen und erleichtern die Arbeit ungemein. Denn dank der dreidimensionalen Projektion können Designer und Entwickler auf die aufwendige und langwierige Herstellung von Kunststoff- oder Tonmodellen verzichten. Forscher am Fraunhofer IAO in Stuttgart entwickelten eine ganz besondere Software: einen Baukasten für virtuelle Welten. Für das System »Lightning« erhielten Roland Blach, Andreas Rößler und Ulrich Häfner am 27. Oktober 1999 den Fraunhofer-Preis in München.
»Lightning ist ein frei konfigurierbares System, das mit unterschiedlichen 3D-Ein- und Ausgabegeräten arbeiten kann«, erklärte Roland Blach. »Dazu gehören 3D-Stereoprojektionswände ebenso wie CAVEEEs, Trackingsysteme oder Datenhandschuhe.« Die Vorteile: »Lightning« ermöglicht die Erstellung unterschiedlichster interaktiver 3D-Szenarien, die sich flexibel und leicht erweiterbar in die Anwendungsumgebungen der jeweiligen Nutzer einpassen. Die Anwendungsentwicklung ist einfach und ermöglicht es auch Nutzern mit geringen Vorkenntnissen, virtuelle Welten für ihre Arbeit anzuwenden. Die dreidimensionalen Ansichten im Maßstab 1:1 ermöglichen den Konstrukteuren und Ingenieuren oft ganz neue Einsichten. »Unser Anspruch war, ein anpassungsfähiges System zu entwicklen, mit dem die Entwicklung von VR-Anwendungen in der Industrie einfacher, kostengünstiger und effizienter wird«, kommentiert Blach weiter. »Und je bedienerfreundlicher das System ist, desto besser wird die neue Technik von Anwendern akzeptiert.«
Zwei Faktoren belegen die Robustheit und Industrietauglichkeit der Software. Seit 1998 nutzt die Firma CENIT AG Systemhaus das VR-System »Lightning« als Grundlage für ihr neu aufgebautes Geschäftsfeld Virtual Reality und entwickelt daraus verschiedene Anwendungen, etwa für DaimlerChrysler, BMW, Audi oder Porsche. Zudem belegte die Firma BMW in einem Vergleich von unterschiedlichen Varianten für die Werkzeugabnahme, dass die auf »Lightning« basierende Anwendung nicht nur die Produktivität um das Zehnfache steigern konnte, sondern wegen ihrer einfachen Bedienbarkeit auch von den Anwendern bevorzugt wurde. Die Stuttgarter Forscher arbeiten weiter an ihrem Baukasten für virtuelle Welten.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Andreas Rößler
Nobelstraße 12, D-70569 Stuttgart
Telefon +49 (0) 7 11/9 70-20 87, Telefax +49 (0) 7 11/9 70-22 99
E-Mail: Andreas.Roessler@iao.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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