idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.05.2006 10:27

Was bringt der Blick ins Gehirn?

Bernd Müller Pressestelle
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

    Bildgebende Verfahren in der Hirnforschung erobern immer neue Anwendungsbereiche. Doch häufig wird ihre Aussagekraft überschätzt, sagt das Fraunhofer ISI.

    Moderne Diagnoseverfahren wie Computertomografie oder Magnetenzephalografie gewähren faszinierende Einblicke ins Gehirn - sie zeigen in bunten Bildern, wie wir sprechen, denken, fühlen und handeln. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung hat für das Zentrum für Technikfolgen-Abschätzung beim Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat erstmals Chancen und Risiken dieser Verfahren untersucht und bewertet. Danach bieten Hirnbilder ein großes Potenzial bei der Diagnose von Krankheiten und bei der Erforschung grundlegender Vorgänge im Gehirn.

    Für andere Anwendungen warnt die Studie allerdings vor überzogenen Erwartungen. "Die Aussagekraft von Hirnbildern wird zum Teil überschätzt", sagt Studienleiterin Dr. Bärbel Hüsing. So werden diese Instrumente zum Beispiel auch in der Marktforschung eingesetzt, wo die Reaktion auf Werbebotschaften getestet wird. Und "neuropädagogische" Patentrezepte sollen das Lernen zum Kinderspiel machen. Das so genannte "Neuroimaging" wird dabei als vermeintlich objektive und "harte" Wissenschaft dargestellt, die der Kognitionspsychologie klar überlegen sei - eine Behauptung, die sich nach dem heutigen Stand der Technik so nicht halten lässt. Keinesfalls kann das Neuroimaging bewährte psychologische Tests ersetzen. Insofern sind Ängste unbegründet, allein durch bildgebende Verfahren könne man Gedanken lesen oder die Persönlichkeit ausspionieren.

    Um die Potenziale der Technologie richtig auszuschöpfen, empfehlen die Autoren der Studie unter anderem einen besseren Zugang für Wissenschaftler zu den millionenteuren Geräten, die Einhaltung strenger Qualitätsstandards bei Messungen an Patienten und Versuchspersonen und bei der Interpretation der Ergebnisse.

    Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Bilder aus dem Gehirn sowie wirtschaftliche, rechtliche und philosophische Fragen sind in dem englischsprachigen Buch "Impact Assessment of Neuroimaging" zusammengefasst.
    Infos zum Buch: http://www.iospress.nl/loadtop/load.php?isbn=1586036130

    Kontakt:
    Dr. Bärbel Hüsing
    Telefon: 0721 / 6809 - 210
    E-Mail: baerbel.huesing@isi.fraunhofer.de

    Ansprechpartner für die Medien:
    Bernd Müller
    Telefon 0721 / 68 09 - 100
    Telefax 0721 / 68 09 - 176
    bernd.mueller@isi.fraunhofer.de

    Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter http://www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.

    Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler


    Weitere Informationen:

    http://www.iospress.nl/loadtop/load.php?isbn=1586036130 Infos zum Buch "Impact Assessment of Neuroimaging"


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).