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11.05.2006 11:28

MHH baut veralteten Forschungsreaktor ab

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Umweltministerium genehmigt Stilllegung des TRIGA-Mark-I-Reaktors

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) kann den veralteten Forschungsreaktor TRIGA Mark I stilllegen. Das Niedersächsische Umweltministerium hat am 8. Mai 2006 die Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau von Anlagenteilen erteilt. "Mit dem Reaktor wurde von 1973 bis 1996 Radioaktivität für die Nuklearmedizin erzeugt, die man heutzutage sehr viel unkomplizierter einkaufen kann", sagt Dr. Heinrich Harke, Reaktorbetriebsleiter der MHH-Abteilung Nuklearmedizin. Zudem sei der Reaktor in den vergangenen Jahren für Aktivierungsanalysen zu Forschungszwecken und in Zusammenarbeit mit der Universität Hannover für Werkstoffprüfungen eingesetzt worden.

    Komplett oder teilweise abgebaut werden die aus radiologischer Sicht relevanten Anlagenteile: die Reaktortankeinbauten, der Reaktortank und Schwerbeton des so genannten Biologischen Schildes. Hinzu kommen weitere Anlagenteile, wie Primär- und Sekundärkreislauf, Rohrpostanlage, Abwasserhebeanlage, die aber radiologisch keine Rolle spielen. Die Durchführung der Stilllegungs- und Abbaumaßnahmen wird gemeinsam mit der Firma Babcock Noell GmbH in Kürze beginnen und voraussichtlich Ende des Jahres 2006 abgeschlossen sein. Nach Abschluss aller Maßnahmen und Vorlegen geeigneter Nachweise, dass die Reaktoranlage frei von künstlichen Radionukliden ist, kann der TRIGA-Reaktor dann aus der staatlichen atomrechtlichen Aufsicht entlassen werden.

    Ende des Jahres 1996 wurde der Leistungsbetrieb des TRIGA-Mark-I-Forschungsreaktors der MHH eingestellt. Seitdem befindet sich der Reaktor in der Nachbetriebsphase, dem sogenannten Stillstandsbetrieb. 1999 wurden alle bestrahlten TRIGA-Brennelemente aus dem Reaktor entladen und in die USA entsorgt. Die Reaktoranlage wurde damit frei von Kernbrennstoffen. Der Reaktortank sowie der Primär- und Reinigungskreislauf sind mit entmineralisiertem Wasser gefüllt. Die Reaktoranlage ist frei von Spaltprodukten und künstlichen Radionukliden, die Alpha-Strahlung emittieren.

    Die Medizinische Hochschule Hannover hatte am 22. Februar 2002 den Antrag auf Genehmigung gemäß Paragraf 7 (3) Atomgesetz zur Stilllegung und zum Abbau von Anlagenteilen des TRIGA-Reaktors bei der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde, dem Niedersächsischen Umweltministerium, gestellt. Der Genehmigungsantrag umfasst alle Maßnahmen und Tätigkeiten, die notwendig sind, um die Stilllegung und den Abbau von Anlagenteilen durchführen und die Reaktoranlage aus der staatlichen atomrechtlichen Aufsicht entlassen zu können. Die Antragsunterlagen wurden im vergangenen Jahr öffentlich ausgelegt. Es erfolgten keine Einwände gegen das geplante Vorhaben.

    Die vom Niedersächsischen Umweltministerium hinzugezogenen Sachverständigen kamen nach einer umfangreichen Begutachtung der Antragsunterlagen zu dem Schluss, dass durch die beantragte Maßnahme eine Beeinträchtigung von Patienten und Personal der MHH, der Bevölkerung und der Umwelt ausgeschlossen ist.

    Nach dem Abbau der Reaktoranlage will die MHH in den Räumen einen Kreisbeschleuniger (Zyklotron) errichten, der ein bereits vorhandenes Gerät ersetzen soll. Es ist bereits seit etwa 30 Jahren in Betrieb und muss ersetzt werden. Die damit produzierten Radionuklide sind für das PET-Zentrum der Nuklearmedizin dringend notwendig.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Heinrich Harke, Telefon (0511) 532-3087, E-Mail harke.heinrich@mh-hannover.de.

    Ein Foto vom Reaktor erhalten Sie unter pressestelle@mh-hannover.de. Wenn Sie in unserem Mail-Verteiler sind, bekommen Sie eine jpg-Datei mit einer getrennten Mail.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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