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13.05.2006 09:58

Universitätsspitzen fordern "Zukunftssicherungspakt 2011"

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

    Nur so kann die G9/G8-Umstellung ab 2011 bewältigt werden - Gleichzeitig "Studienplätze für den internationalen Bildungsmarkt" gefordert - "Untertunnelung des Studentenbergs" wird kompromisslos abgelehnt.

    Nachdem die bayerischen Universitäten vor Jahresfrist bereits das Lehrdeputat der Professoren (um 12,5 %) und Assistenten (um 25 %) erhöht haben, lehnen sie eine zusätzliche "Untertunnelung des Studentenbergs" kompromisslos ab. Stattdessen fordern sie einen Zukunftssicherungspakt, in dem die Leistungen der Universitäten durch zusätzliche staatliche Finanzierung ergänzt werden, um der steigenden Zahl der Studierenden eine Ausbildung auf international wettbewerbsfähigem Niveau zu sichern. Dazu fasst Prof. Dr. Walter Schweitzer, Vorsitzender der Universität Bayern e.V., das Ergebnis der Sitzung von Freitag, 12. Mai 2006, in Regensburg wie folgt zusammen:

    1. Die bayerischen Universitäten sind seit Jahren weit über ihre Kapazitäten, teils bis zu 200 %, belastet. Die Situation hat sich im laufenden Studienjahr 2005/2006 dramatisch zugespitzt; einzelne Universitäten verzeichneten steigende Studienanfängerzahlen bis zu 20 %; nach Berechnungen der Kultusministerkonferenz und des Wissenschaftsrats sind in den nächsten Jahren stark steigende Studentenzahlen zu erwarten. Gleichzeitig werden Bachelor- und Masterprogramme flächendeckend eingeführt, die international orientierte Programme mit erhöhter Betreuungsintensität der Studierenden sicherstellen sollen. Diese hohe Qualität kann nur gesichert werden, wenn die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um weiterhin an Forschung orientierte Lehre zu bieten - ein spezifisches Qualitätsmerkmal bayerischer Universitäten.

    2. Im Hinblick auf den doppelten Abiturjahrgang 2011 fordern die bayerischen Rektoren und Präsidenten ein "Bayerisches Hochschul-Sonderprogramm 2011" in der Größenordnung von 0,8 - 1,2 Mrd. Euro; für die Fachhochschulen kommen 150 Mio. Euro hinzu. Diese Mittel sind im Zeitraum 2011 bis 2015 allein an den bayerischen Universitäten und allein für zusätzliches Personal erforderlich, um die Folgen der G9/G8-Umstellung der Gymnasien in Bayern und anderen Bundesländern zu bewältigen. In Bayern werden die 34.000 Abiturienten im Jahre 2010 auf ca. 70.000 im Folgejahr hochspringen. Das bedeutet für die Hochschulen auf fünf Jahre eine gewaltige Herausforderung, die angesichts der schon heute bestehenden Überlastsituation ohne finanziellen Kraftakt des Staates nicht zu schultern sein wird. Ohne zusätzliches Engagement des Freistaates Bayern müssten an jeder Universität Fächer und ganze Fakultäten geschlossen werden, wenn nicht verantwortungslos die Qualität der Lehre gesenkt werden soll.

    3. Die neu zu schaffenden Studienplätze haben internationalen Standards zu genügen. Wenn der nationale Zustrom ab etwa 2018 aus demographischen Gründen nachlässt, müssen die neuen Studienplätze auch für die besten Talente aus aller Welt gegen Bezahlung vorhanden und attraktiv sein.

    Die bayerischen Universitätsrektoren und -präsidenten verständigten sich auf eine klare Haltung gegenüber der Politik, damit es zu dem zielführenden Pakt zur Zukunftssicherung des Wissenschaftsstandorts Bayern kommt.

    Kontakt:
    Dieter Heinrichsen
    Pressesprecher Universität Bayern e.V.
    Seitzstraße 5
    80538 München
    Tel. 089-21019940
    e-mail: presse@unibayern.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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