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19.11.1999 14:52

RUB-Studie zu Telearbeit für Frauen der Wissenschaftsverwaltung

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Telearbeit hat Zukunft - sie muss nur richtig organisiert sein. Dieses Fazit zieht eine RUB-Studie für das Wissenschaftsministerium NRW.

    Bochum, 19.11.1999
    Nr. 278

    Kinder Küche Computer
    Arbeitsform der Zukunft richtig organisieren
    RUB-Test: Telearbeit für Frauen der Wissenschaftsverwaltung

    Seit einiger Zeit ist sie in aller Munde, aber nicht unumstritten: Telearbeit als zukunftsorientierte Arbeitsform. Ihre Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber und die Bedingungen, unter denen sie funktionieren kann, testete im Rahmen des vom Wissenschaftsministeriums NRW geförderten Projektes "Alternierende Telearbeit für Frauen im Wissenschaftsbereich" die Beratungs- und Informationsstelle Forschungsförderung der RUB (BIF) und legte jetzt die Ergebnisse vor. Quintessenz: Telearbeit hat Zukunft - sie muss nur richtig organisiert sein.

    Die Kehrseiten der Medaille

    Obwohl Telearbeit in vielen Unternehmen, z. B. einigen großen Versicherungen, schon zum Alltag gehört, ist die Öffentlichkeit geteilter Meinung. Die Ansichten variieren von "Beruf der Zukunft" bis "In der Verwaltung hat das nichts zu suchen". Und tatsächlich hat diese Beschäftigungsform ihre Tücken: Bei allen Vorteilen wie z. B. Zeitersparnis und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit dürfen Probleme wie soziale Isolation, Störung der Privatsphäre und der Wohnqualität und schließlich die Bindung der Frau ans Haus, was Frauendiskriminierung statt Emanzipation zur Folge hat, nicht in Vergessenheit geraten.

    Juristin spielte das "Versuchskaninchen"

    Die BIF stellte die Telearbeit also auf den Prüfstand: Bibiana Dowerg, eine Mitarbeiterin der Beratungs- und Informationsstelle Forschungsförderung (BIF) der RUB, arbeitete 16 Monate lang als Versuchskaninchen. Die Juristin ist als Mutter von drei kleinen Kindern, alleinerziehend, und befindet sich im Erziehungsurlaub. Während des Projekts stieg sie mit einer Halbtagsstelle bei BIF ein, arbeitete teils von ihrem Heimbüro aus und teils in der Uni. Neben der Literaturrecherche und -auswertung zum Thema "Alternierende Telearbeit" arbeitete sie also auch in praxi als Verwaltungangestellte auf einer alternierenden Telearbeitsstelle und führte akribisch Buch über ihren Tagesablauf. Dabei testete sie in Kooperationen mit Kollegen die Verwendung der Videokonferenztechnik, die auch beratenden Berufen das Tor zur Telearbeit öffnen kann.

    Die Frage ist nicht das "Ob", sondern das "Wie"

    Die Erfahrungen zeigen, dass die Frage nicht ist, ob Telearbeit funktioniert, sondern vor allem wie. Bibiana Dowerg fasste diese in Leitlinien für einen sinnvollen Einsatz der Arbeitsform zusammen: Wichtig erscheint hierfür besonders eine mehrstufige Einführung der Telearbeit. Im Anschluss an eine allgemeine theoretische Einführung in das Thema sollten die ausgewählten MitarbeiterInnen eine drei- bis sechsmonatige Schulungsphase absolvieren, aus der sie organisatorisch, technisch und arbeitspsychologisch fit hervorgehen. In einer anschließenden einjährigen Projektphase soll dann die Durchführbarkeit erprobt werden. Während dieser Zeit werden die Teilnehmer/innen betreut, denn Telearbeit ist nach der Erfahrung und Erkenntnis von Bibiana Dowerg nicht nur aufgaben- sondern auch typabhängig. Erst wenn diese Phase abgeschlossen und als geeignet evaluiert ist, kann die Arbeitsform auch anderen Interessierten angeboten werden. Insgesamt überwiegen die Vorteile der Telearbeit, besonders zusammen mit der Videokonferenztechnik, gegenüber den Nachteilen. Dies bestätigten sogar die Erfahrungen der "am Arbeitsplatz" gebliebenen Kollegen.

    Weitere Informationen

    Bibiana Dowerg, Ruhr-Universität Bochum, Beratungs- und Informationsstelle Forschungsförderung der (BIF), 44780 Bochum, Tel. 0234/32-26182 Fax: 0234/32-14-684, email: bibiana.dowerg@dienste.uv.ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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