idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.05.2006 09:17

Der Erde dünne Haut

Dr. Ute Schönfelder Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Totsche, neuer Professor für Hydrogeologie an der Uni Jena, erforscht den Boden

    Jena (16.05.06) Sauberes Grundwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Doch den wichtigsten Faktor es zu erhalten, treten wir tagtäglich mit Füßen. "Der Boden, die äußere Schicht der Erdkruste von etwa einem bis drei Meter Tiefe, wird in der öffentlichen Wahrnehmung als Filtersystem für Wasser bisher absolut unterschätzt", beklagt Prof. Dr. Kai Uwe Totsche. Das könne man bereits am Sprachgebrauch feststellen. "Das englische 'Soil' für 'Boden' steht gleichzeitig auch für das Wort 'Schmutz'", weiß der neu berufene Professor für Hydrogeologie am Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dabei sei es gerade dieser "Schmutz", der das Wasser reinigt.

    In seiner wissenschaftlichen Arbeit erforscht der 41-Jährige, wie Schadstoffe im Boden verlagert, umgewandelt und abgebaut werden. "Bisher wissen wir zwar, dass Wasser im Boden durch chemische, physikalische und biologische Prozesse gefiltert wird, doch wie das genau geschieht, ist bislang weitestgehend ungeklärt." Vor seiner Berufung auf die Professur für Hydrogeologie hat Totsche als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Lehrstuhl für Bodenkunde der Technischen Universität München gearbeitet. Dort befasste er sich u. a. mit Selbstreinigungsprozessen in Böden und der Verlagerung von Schadstoffen und Kolloiden durch den Boden.

    Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er mit einem Studium der Geoökologie an der Universität Bayreuth. Nach einem anschließenden einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Wageningen (NL) wechselte er 1994 als wissenschaftlicher Angestellter ans Bayreuther Institut für terrestrische Ökosystemforschung. Dort promovierte er über Transportvorgänge in Böden und die Entwicklung mathematischer Modelle zu diesen Vorgängen. Es folgten Forschungsaufenthalte u. a. an der Universität Erlangen und am Karl-Weyerstraß Institut in Berlin. Von 1997 bis 1999 erhielt Totsche ein Habilitationsstipendium der DFG. Seine Habilitationsarbeit zum Thema "Reaktiver Stofftransport in Böden" schloss er 1999 ab.

    In Jena will der Vater zweier Kinder u. a. die "Architektur" des Bodens, der aus festen Bestandteilen sowie luft- und flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen besteht, die mit zahllosen Mikroorganismen besiedelt sind, genauer untersuchen. Dazu nutzt er hochauflösende bildgebende Verfahren wie die Elektronenmikroskopie, Rasterkraftmikroskopie oder Computertomographie. Auf diese Weise will Prof. Totsche "ein Fenster" in den opaken Untergrund öffnen. "Nur wenn wir den genauen Aufbau und die Entstehung seiner Strukturen kennen, können wir die einzelnen Prozesse, die im Boden ablaufen und damit seine Funktionen, tatsächlich verstehen", ist er überzeugt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Kai Uwe Totsche
    Institut für Geowissenschaften der Universität Jena
    Burgweg 11, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 948651
    Fax: 03641 / 948622
    E-Mail: kai.totsche[at]uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Kai Uwe Totsche ist neuer Professor für Hydrogeologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
    Prof. Kai Uwe Totsche ist neuer Professor für Hydrogeologie an der Friedrich-Schiller-Universität Je ...
    Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Kai Uwe Totsche ist neuer Professor für Hydrogeologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).