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16.05.2006 11:21

Uneinige Medien: Haben Biowissenschaftler nun eine Zukunft, oder nicht?

Dr. Georg Kääb Geschäftsführung / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V.

    Der "stern" verteilte kürzlich Ampelsymbole für besonders zukunftssichere Ausbildungsgänge, die Biologie kam mit der "roten Ampel" denkbar schlecht weg. Die "Financial Times Deutschland" berichtete dagegen, dass der biowissenschaftliche Nachwuchs wieder "stark gefragt" ist. Beide Medien hatten sich (auch) beim Verband deutscher Biologen (vdbiol) erkundigt und kommen doch zu diametral unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Was stimmt nun wirklich?

    Orientiert man sich an einem anderen medialen Schlagwort, so sollen zuerst einige Fakten aufgeführt werden:

    Die Arbeitslosenzahlen für Biologen sinken.
    Seit dem absoluten Hoch von 1997 mit über 5000 arbeitslosen BiologInnen sind die Zahlen kontinuierlich (mit einem kleinen Gipfel 2004 von rund 4000 Arbeitslosen) auf heute (März 2006) 3500 arbeitslose BiologInnen abgeschmolzen. Wie der "stern" hieraus eine "Arbeitslosenquote von 10%" konstruiert, bleibt schleierhaft, die Beschäftigtenzahlen für Biologen liegen bei Weitem höher als hier vom "stern" angenommen.

    Die Studienanfänger in den Biowissenschaften nehmen weiterhin zu.
    Zum WS 05/06 hatten sich noch immer 8000 AbiturientInnen auf die über die ZVS angebotenen Biologie-Studienplätze beworben. 4000 Studienplätze für die Diplom-Biologie wurden so schließlich vergeben. Hinzu kommen die zunehmenden Angebote an Bachelorstudiengängen der "LifeSciences" - meist mit individuellen Auswahlverfahren an den Hochschulen. Wie in den vergangenen Jahren auch kann man daher von rund 5000 Studienanfängern in diesem Bereich ausgehen.

    Die Absolventenzahlen bleiben konstant.
    Die ersten Absolventen der neuen Bachelor-Studiengänge machen sich noch nicht allzu bemerkbar. Ob diese überhaupt jetzt oder in Zukunft direkt auf den Arbeitsmarkt drängen werden, bleibt für den vdbiol mit einem großen Fragezeichen versehen. Wahrscheinlicher ist sicherlich, dass mit einem Bio-Bachelor und (!) einem Zusatz-Master in einem ergänzenden Fach die Chancen auf dem Arbeitsmarkt besser aussehen werden.
    Das Gros der Absolventen hat heute jedoch noch ein Diplom oder den Doktortitel in der Tasche (etwa 50% der jährlichen rund 5000 Absolventen sind promoviert), zukünftig werden hier verstärkt die "Master-Biowissenschaftler" auf den Plan treten. Und diese Absolventen kommen unter.

    Während sich der "stern" wohl etwas zusehr auf das eigene Ampelsystem und die Fülle von Zahlen aus allerlei Statistiken verlassen hat, hat sich die "Financial Times Deutschland" direkt mit den zukünftigen Arbeitgebern auseinandergesetzt und deren Einschätzungen abgefragt. Hieraus resultierte das erfreuliche Ergebnis für die Biowissenschaften insgesamt: "Nachwuchs gesucht".
    Bestätigen kann man diesen Eindruck, wenn man sieht, dass die wirtschaftliche Erholung offensichtlich auf die "LifeScience"-Branche durchschlägt und dort wieder stark nach Personal gesucht wird. Auf Karriereevents wie zur Biotechnica 2005 oder Analytica 2006 und auf dem Karriereportal jobvector.com, das derzeit 500 offene Stellen anbieten kann, bringt der vdbiol Arbeitgeber und künftige MitarbeiterInnen zusammen.

    Bemerkenswert an der "stern-Studie" war die Einschätzung, dass Pharmazie und Medizin Zukunftsfelder seien, übersehen wurde dabei aber, dass gerade in den Betrieben der pharmazeutischen Industrie Biologen und andere Biowissenschaftler verstärkt gesucht werden, dass die große Mehrheit der mehreren zehntausend Beschätigten in der Biotechnologie- und Diagnsotikbranche eine Ausbildung in den Biowissenschaften genossen hatte - und zukünftige Mitarbeiter eine solche mitbringen sollten.

    Wenn Sie Ihre Leser, Mitarbeiter oder Bekannte über die Berufsmöglichkeiten für Biologen/Biowissenschaftler wirklichkeitsnah aufklären wollen, so empfehlen wir (und das unabhängige "Laborjournal") die Broschüre "perspektiven - von und für biologen"; 70 lebensechte und flott geschriebene Porträts.

    Kontakt:
    Dr. Georg Kääb
    Geschäftsführung, Redaktion
    Verband dt. Biologen
    u. biowiss. Fachgesellschaften
    - vdbiol e.V. -
    Corneliusstr. 12, 80469 München
    T: 089-260 245 75
    F: 089-260 245 74
    mailto:redaktion@vdbiol.de
    www.vdbiol.de

    Wir bezogen uns auf die folgenden Publikationen:
    stern, No. 19 vom 4.5.06, S. 196ff
    Financial Times Deutschland, vom 15.5.06, Beilage "Biotechnologie"


    Weitere Informationen:

    http://www.vdbiol.de Verband deutscher Biologen u. biowissenschaftlicher Fachgesellschaften
    http://www.jobvector.com größtes Karriereportal für die LifeSciences im deutschsprachigen Raum


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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