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16.05.2006 13:48

Zielverordnung des Bildungsministeriums schwächt die Rostocker Ingenieurwissenschaften

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock protestiert nachdrücklich gegen die Zielverordnung des Bildungsministeriums für die Rostocker Universität. Der Landtag wird am 17. Mai 2006 über die Zielverordnung abstimmen.
    In einem Offenen Brief haben sich die Fakultätsmitglieder am Dienstag vor der Abstimmung an die Abgeordneten aller Fraktionen gewandt, um auf die Folgen ihrer Entscheidung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes erneut hinzuweisen.

    "Das Bildungsministerium versucht nach wie vor den Eindruck zu erwecken, dass mit der Schließung der Juristischen Fakultät unter anderem die Ingenieurwissenschaften gestärkt werden. Das entspricht aber nicht der Wahrheit. Die Zielverordnung spricht klar eine andere Sprache", verweist Prodekan Prof. Dr. Andreas Heuer auf den tatsächlichen Wortlaut der Zielverordnung durch das Bildungsministerium.

    Nach den Plänen des Bildungsministeriums werden die Ingenieurwissenschaften in Mecklenburg-Vorpommern am stärksten abgebaut. Das ist ein schlechtes Zeichen für zukünftige Investoren. Ein Kabinettsbeschluss legt den Abbau von siebzehn Professuren an den ingenieurwissenschaftlichen Einrichtungen der Universität Ros-tock fest (inklusive Bauingenieurwesen). In der Zielverordnung gilt daher die Lehrerausbildung an der Universität Rostock als Ausbaubereich, aber nicht die Ingenieurwissenschaft.

    "Im Konzept des Rektors der Universität Rostock, Prof. Dr. Hans Jürgen Wendel, sind die Schwerpunktsetzungen für die Region dagegen anders und die Sparmaßnahmen für die Ingenieurwissenschaften weitaus moderater ausgefallen als im Konzept des Bildungsministeriums", macht Prof. Dr. Andreas Heuer auf die wesentlichen Unterschiede beider Konzepte aufmerksam. Umso unverständlicher ist, dass in den Pressemitteilungen des Bildungsministeriums immer wieder von einer Stärkung der Ingenieurwissenschaften die Rede ist.

    Diese Schwächung der ingenieurwissenschaftlichen Hochschulausbildung wird nicht nur von Universitäten und Fachhochschulen abgelehnt, sondern auch von den Industrie- und Handelskammern, den Unternehmerverbänden, Unternehmern und dem Universitätsrat.

    Die Widersprüche werden besonders deutlich, wenn es um die zweite Phase der bundesweiten Exzellenzinitiative geht. Mit einer Ausnahme werden in der Zielver-ordnung konkrete Projekte benannt: "Die Initiative, die die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik schon seit Monaten konkret plant und Ende März bereits dem Bildungsministerium bekannt gemacht hat, wird unterschlagen.", bedauert Prof. Dr. Andreas Heuer. Begründet wurde dies bisher durch den Bildungsminister nicht.

    Das aktuelle CHE-Hochschulranking stellt dagegen die Leistungsfähigkeit der ingenieurwissenschaftlichen Bereiche der Universität Rostock wiederholt unter Beweis. Im internationalen Ranking 2006 schafften es die Rostocker Informatik und Elektrotechnik auf Platz 4 bzw. 3 in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
    "Dass sich mit Informatik und Elektrotechnik zwei Rostocker Bereiche im aktuellen Hochschulranking im deutschsprachigen Raum unter den besten 10 Prozent aller Hochschulen platziert haben, scheint man in Schwerin noch nicht wahrnehmen zu wollen. Die beiden Bereiche haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um in die Forschung zu intensivieren. Sie weisen in-zwischen eine Forschungsleistung auf, die nach maßgeblichen Kennzahlen höher ist, als bei vielen renommierten Universitäten mit einer bedeutend besseren finanziellen und personellen Ausstattung. Und das schlägt sich auch in sehr guten Rankings nieder", verweist Prof. Dr. Andreas Heuer abschließend auf die Leistungsfähigkeit der Rostocker Ingenieurwissenschaften.

    Prof. Dr. Andreas Heuer
    Lehrstuhl Datenbank- und Informationssysteme
    Institut für Informatik der Universität Rostock
    18051 Rostock
    Telefon: 0381/498-7590; Stellvertreter: 0381/498-7597
    Sekretariat: 0381/498-7591, -7593
    Fax: 0381/498-7592; E-Mail: heuer@informatik.uni-rostock.de
    WWW: http://wwwdb.informatik.uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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