Stichwörter: Primaten, Fortpflanzung, Gehirngröße, Wachstum, Ernährung, Sozialverhalten, Umweltbedingungen, Evolution, Besonderheiten des Menschen
Life histories und Sozioökologie der Primaten"
Vom 14. bis 17. Dezember 1999 trifft sich die Elite der mit Primaten arbeitenden Verhaltensforscher mit anderen führenden Evolutionsbiologen am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen zu einer internationalen Fachkonferenz. Im Mittelpunkt steht dabei die Diversität der Lebensgeschichten der Primaten. Darunter versteht man im Laufe der Evolution entstandene Strategien mit denen Lebewesen entscheiden, wie begrenzte Energie auf die drei Grundbedürfnisse Überleben, Wachstum und Fortpflanzung verteilt wird.
Unterschiedliche Strategien der Lebensgeschichte äußern sich unter anderem in unterschiedlicher Anzahl und Größe der Jungen pro Wurf und deren Entwicklungs-geschwindigkeit, im Abstand zwischen Fortpflanzungsereignissen, im Alter bei der Geschlechtsreife sowie in der Dauer der reproduktiven Phase. Kleine Halbaffen werden zum Beispiel nach einem Jahr raschen Wachstums geschlechtsreif und gebären 1-2 Mal pro Jahr 2-4 Junge, wohingegen Menschenaffen erst nach einer Entwicklung von 5-10 Jahren beginnen, alle 3-5 Jahre ein Junges zu produzieren. Diese Diversität der life histories der Primaten erlaubt es, die evolutionären und ökologischen Ursachen dieser Variation durch Vergleiche zu erhellen und deren Beziehungen zu den vielfältigen Sozialsystemen zu untersuchen.
Bei den 2. Göttinger Freilandtagen werden diese Wechselwirkungen zwischen life history, Ökologie und Verhalten im Mittelpunkt von Vorträgen und Diskussionen von international führende Primatologen und Verhaltensökologen stehen. Um diese Ergebnisse in einen breiteren theoretischen und vergleichenden Rahmen zu stellen werden auch die life histories anderer Säugetiere und des Menschen in separaten Beiträgen diskutiert. Dadurch sollten sich tiefere Einblicke in grundlegende Zusammenhänge sowie mögliche Besonderheiten der life histories der Primaten ergeben.
Weitere Informationen von Dr. Peter Kappeler (pkappel@gwdg.de oder 0551-3851-284) und der conference web site: http://www.dpz.gwdg.de/freiland/freiland.htm
http://www.dpz.gwdg.de/freiland/freiland.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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