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16.05.2006 16:51

"Die ethische Verantwortung liegt bei den Politikern"

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Ärztliche Direktoren des Universitätsklinikums Heidelberg fordern fairen Vertragsabschluß und rasche Beendigung des Ärztestreiks

    Die Ärztlichen Direktoren des Universitätsklinikums Heidelberg haben die Politiker dringend aufgefordert, angesichts der katastrophalen Situation in den Universitätsklinika umgehend eine Einigung bei den Verhandlungen mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund herbeizuführen.

    Stellvertretend für seine Kollegen appellierte Professor Dr. Markus Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, bei einer Pressekonferenz am Universitätsklinikum Heidelberg an die Verantwortung und ethische Grundhaltung der Politiker, den Streik durch einen fairen Kompromiss zu beenden. Hätte das Klinikum selbst oder die vier Universitätsklinika in Baden-Württemberg gemeinsam mit den Ärzten verhandelt, wäre sehr schnell eine Einigung erzielt worden und die sechs Millionen Euro Verlust des Heidelberger Klinikums aus dem Streik hätten für die bessere Bezahlung der ärztlichen Mitarbeiter eingesetzt werden können.

    Unhaltbare Zustände in den Kliniken / Patienten und Mitarbeiter schwer belastet

    "Nach acht Wochen Streik herrschen in den Kliniken unhaltbare Zustände", erklärte Professor Büchler. Durch die ständigen Absagen und Verschiebungen sind die Patienten und ihre Angehörigen existentiell verunsichert und verärgert; die Mitarbeiter der Klinik - Ärzte und Pflegepersonal - sind dadurch ebenfalls in hohem Maße belastet. In der Chirurgischen Klinik müssen Tumorpatienten mittlerweile sechs statt zuvor bis zu zwei Wochen auf ihre Operation warten. Operiert wird nach Dringlichkeit. "Wir schieben eine Bugwelle von Operationen vor uns her", sagte Professor Büchler.

    Auch die Wartezeiten auf eine Brustkrebs-OP haben sich zwangsläufig von ein bis zwei auf vier Wochen verlängert. "Wir haben die Befürchtung, dass Patientinnen eine schlechtere Behandlung hinnehmen müssen, wenn sie sich notgedrungen an kleinere Kliniken mit weniger Expertise wenden", sagte Professor Dr. Christof Sohn, Direktor der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg.

    Klinikchefs solidarisch mit Mitarbeitern / Bessere Bezahlung sichert hohe Qualität der Universitätsmedizin

    "Die Ärztlichen Direktoren des Universitätsklinikums Heidelberg unterstützen solidarisch die Forderungen ihrer Mitarbeiter nach besseren Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung", sagte Professor Dr. Andreas Unterberg, Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Dies sei nötig, um eine wettbewerbsfähige Universitätsmedizin aufrecht erhalten zu können, die der Bevölkerung einen hohen Versorgungsstandard garantiert und Innovationen mit neuen Heilungschancen entwickelt.

    Derzeit würden Assistenz- und Oberärzte an Kreiskrankenhäusern mehr verdienen als ihre Kollegen in den Universitätsklinika, die zudem Freizeit in Forschung und Lehre investierten. Das letzte Angebot der Tarifgemeinschaft der Länder würde die schweren Einkommensverluste der Ärzte in den letzten beiden Jahren kaum ausgleichen. Dadurch drohe eine noch massivere Abwanderung der Universitätsärzte ins Ausland und in andere Tätigkeitsbereiche.

    Die Heidelberger Klinikchefs sehen die Politiker in der Pflicht, den Streik in naher Zukunft mit einem akzeptablen Vertragsangebot zu beenden. Angesichts des Verhandlungsdesasters könne künftig nur eine weitgehende Unabhängigkeit der Klinika in wirtschaftlich wichtigen Fragen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universitätsmedizin in Deutschland erhalten.

    Kontakt:

    Professor Dr. Dr. h.c. mult. Markus W. Büchler:
    Telefon: 06221 / 56 6201 (Sekretariat)

    Professor Dr. Christof Sohn:
    Telefon: 06221 / 56 7901 (Sekretariat)

    Professor Dr. Andreas Unterberg:
    Telefon: 06221 / 56 6301 (Sekretariat)

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Bei der Pressekonferenz (von links): Professor Dr. Andreas Unterberg, Geschäftsführender Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg und Professor Dr. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg.
    Bei der Pressekonferenz (von links): Professor Dr. Andreas Unterberg, Geschäftsführender Direktor de ...
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Bei der Pressekonferenz (von links): Professor Dr. Andreas Unterberg, Geschäftsführender Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg und Professor Dr. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg.


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