"Ich kann Dich nicht riechen!" - in dieser alltäglichen Formulierung steckt mehr biologische Wahrheit als gemeinhin angenommen, ist der Bochumer Neurophysiologe Dr. Marc Spehr überzeugt. Die unbewusste Wahrnehmung chemischer Signalstoffe, so genannter Pheromone, beeinflusst neben gegenseitiger Sympathie und Antipathie auch das Aufkommen von Aggression oder die Wirkung sexueller Reize. Die neuronalen Grundlagen der Pheromonerkennung und die Interpretation von Pheromonsignalen im Gehirn erforscht eine von Dr. Marc Spehr geleitete Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe am Lehrstuhl für Zellphysiologie der RUB. Die Gruppe, die neben Dr. Spehr aus vier Doktoranden und einer technischen Angestellten besteht, wird für fünf Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Bochum, 16.05.2006
Nr. 174
"Ich kann Dich nicht riechen" - da ist was dran
Neurowissenschaftler erforschen die Pheromonwahrnehmung
Neue Emmy Noether Nachwuchsgruppe an der RUB
"Ich kann Dich nicht riechen!" - in dieser alltäglichen Formulierung steckt mehr biologische Wahrheit als gemeinhin angenommen, ist der Bochumer Neurophysiologe Dr. Marc Spehr überzeugt. Die unbewusste Wahrnehmung chemischer Signalstoffe, so genannter Pheromone, beeinflusst neben gegenseitiger Sympathie und Antipathie auch das Aufkommen von Aggression oder die Wirkung sexueller Reize. Die neuronalen Grundlagen der Pheromonerkennung und die Interpretation von Pheromonsignalen im Gehirn erforscht eine von Dr. Marc Spehr geleitete Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe am Lehrstuhl für Zellphysiologie der RUB. Die Gruppe, die neben Dr. Spehr aus vier Doktoranden und einer technischen Angestellten besteht, wird für fünf Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Eine Doktorandenstelle ist noch frei
Marc Spehr studierte und promovierte bereits am Lehrstuhl für Zellphysiologie bei Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt, bevor er 2004 für zwei Jahre an die University of Maryland in den Vereinigten Staaten wechselte. Nachdem er schon während seiner Doktorarbeit an den molekularen Grundlagen des Riechens forschte und u.a. maßgeblich an der Entdeckung der Rolle von Riechrezeptoren in menschlichen Spermien beteiligt war, konzentrierte er sich während seines Auslandsaufenthaltes ganz auf die Untersuchung der Pheromone. Zusammen mit Prof. Frank Zufall entdeckte er eine bislang unbekannte Gruppe von Signalsubstanzen, sog. MHC Peptidliganden, die u.a. bei der Partnerwahl eine Rolle zu spielen scheinen. Seine Experimente führt Spehr im Mausmodell durch. Hier spielen neben molekularbiologischen Verfahren vor allem elektrophysiologische und bildgebende Techniken eine Rolle. In der Bochumer Forschungsgruppe um den 32-jährigen, der bereits mit dem Heinrich Kost-Preis der Ruhr-Universität sowie dem Von Skramlik-Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Olfaktorik ausgezeichnet wurde, ist noch eine Doktorandenstelle frei.
Emmy Noether Programm
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft reagiert mit dem Emmy Noether Programm auf den zunehmenden Abwanderungstrend unter deutschen Nachwuchswissenschaftlern ("brain drain"). Junge Forscher aus dem Ausland erhalten durch das Erlangen frühzeitiger wissenschaftlicher Unabhängigkeit und exzellenter Ausstattung einen attraktiven Anreiz zur Rückkehr nach Deutschland. Die DFG unterstützt das Forschungsprojekt von Marc Spehr über die kommenden fünf Jahre mit rund 750.000 Euro.
Weitere Informationen
Dr. Marc Spehr, Emmy Noether Forschungsgruppe, Lehrstuhl für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-25843, E-Mail: marc.spehr@rub.de
Dr. Marc Spehr leitet die neue Nachwuchsgruppe
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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