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17.05.2006 14:39

RWTH sucht nach Flözgas

Thomas von Salzen Dezernat 3.0 – Presse und Kommunikation
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Aufsuchungserlaubnis durch die Bezirksregierung erteilt

    Im Dezember 2005 hat das Institut für Markscheidewesen (IFM) für die RWTH Aachen eine Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen zu wissenschaftlichen Zwecken beantragt. Diese Erlaubnis wurde der RWTH Aachen jetzt durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg für den Zeitraum von fünf Jahren gewährt. Damit ist genehmigungsrechtlich der Grundstein für ein weiteres zukunftsweisendes Projekt an der RWTH Aachen gelegt. Nach dem erfolgreichen Geothermieprojekt "SuperC" mit der Bohrung "RWTH-1" widmen sich das Institut für Markscheidewesen (IFM) und das Geologische Institut (GIA) der RWTH Aachen einem weiteren erneuerbaren Energieträger: CBM. Der Begriff "CBM" steht für Coal Bed Methane und bezeichnet Methan, das in nicht abgebauten (unverritzten) Kohleflözen gebunden ist. Der Versuch, dieses Gas durch Bohrungen zu erschließen und energetisch zu nutzen, wurde in den Jahren 1992 bis 1997 bereits von einem internationalen Konsortium unternommen. Das Projekt wurde aus verschiedenen Gründen eingestellt; gleichwohl stellt Flözgas eine nicht unbedeutende heimische Energiequelle dar. Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Erdöl- und damit auch Erdgaspreise scheint eine erneute Beschäftigung mit diesem Thema nicht nur wissenschaftlich lohnenswert.

    IFM und GIA planen die ingenieur- und geowissenschaftliche Erkundung der Untergrundverhältnisse im Bereich des 3.470 km² großen im Münsterland gelegenen Feldes "CBM-RWTH" durch geologische, geophysikalische und lagerstättenkundliche Untersuchungen. Dabei sind die Bewertung des Flözgaspotentials und die technische Evaluierung einer Förderbarkeit gleichwertige Ziele des Vorhabens. Die Institute der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen verfügen durch ihre langjährigen Forschungsaktivitäten über enormes Fachwissen zur Durchführung der geplanten Untersuchungen. Die Arbeiten werden in Form verschiedener wissenschaftlicher Teilprojekte verwirklicht, wobei die RWTH-Institute interdisziplinär kooperieren. Folgende Fragen sollen in diesem Projekt geklärt werden:

    · Geologie und Lagerstättenverhältnisse im Erlaubnisfeld,
    · Ermittlung der Reservoirparameter und Modellierung des Reservoirs,
    · Vorratsermittlung der Lagerstätte,
    · Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Finanzierbarkeit eines Pilotvorhabens,
    · Klärung bergrechtlicher Fragestellungen.

    Innerhalb des ersten Jahres wird im Untersuchungsgebiet eine Machbarkeitsstudie erstellt; langfristiges Ziel ist die tatsächliche Erschließung der Lagerstätte. In einer zweiten Phase soll die wissenschaftlich orientierte Machbarkeitsstudie in eine Ausführungsplanung überführt werden. In diesem Zusammenhang ist unter anderem eine auf der "Aachen Declaration" basierende Zusammenarbeit mit dem "Sustainable Minerals Institute" der "University of Queensland" geplant. Falls das Vorhaben sich als ausführ- und finanzierbar erweist, ist in einer dritten Projektphase vorgesehen, das Gas durch eine Tiefenbohrung zu erschließen, zu fördern und energetisch zu nutzen. Der Nachhaltigkeitsgedanke steht bei diesem ehrgeizigen Projekt klar im Vordergrund. So sollen die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse auf andere Regionen untersucht und eine mögliche Folgenutzung aufgezeigt werden.

    Kontakt:
    Univ.Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße (IFM), 0241/8095687, preusse@ifm.rwth-aachen.de
    Univ.Prof. P. Kukla Ph.D. (GIA), 0241/8095720, kukla@geol.rwth-aachen.de
    Dr.-Ing. C. Herzog (IFM), 0241/8095690, herzog@superc.rwth-aachen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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