Dies sind die Folgerungen, die Prof. Dr. Günter Pätzold und Dipl.-Päd. Judith Wingels von der Universität Dortmund aus ihrer Studie zur "Kooperation in der Benachteiligtenförderung"1) ziehen. Die im Auftrag der BLK erfolgte Untersuchung überprüft, ob und wie die Empfehlungen der BLK von 2001 2) zur besseren Kooperation zwischen den in der Benachteiligtenförderung relevanten Akteuren in der Zwischenzeit umgesetzt wurden.
Beide Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass in den letzten vier Jahren eine Vielzahl von Einzelaktivitäten und Programmen in der Benachteiligtenförderung initiiert wurden und dass auch die Kooperation der Beteiligten, so wie 2001 gefordert, verstärkt in den Fokus genommen wurde (z. B. in der Ausschreibungspraxis der Agenturen für Arbeit). Die Verfasser stellen aber auch fest, dass trotz verstärkter Bündelung von Einzelinitiativen zu Programmen und sonstigen Strukturierungsmaßnahmen die Übersichtlichkeit der Förderstrukturen immer noch sehr zu wünschen lässt. Es gibt eine Vielzahl an Einzelprojekten, Bündelungsprogrammen und Kooperationsvereinbarungen, die sich zum Teil auch überschneiden, so dass übergreifende Strukturen innerhalb dieser ausdifferenzierten Förderlandschaft kaum ersichtlich werden. Es komme daher nicht unbedingt darauf an, die Vielzahl der Fördermaßnahmen noch zu vergrößern, sondern die bestehenden abzusichern und gezielter einzusetzen. In Schlagworten ausgedrückt: notwenig ist eine bessere Bündelung, eine bessere Abstimmung und mehr Transparenz.
In Zeiten, in denen rund 10 % der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss verlassen, in denen der prozentuale Anteil der 20- bis 29-jährigen Jugendlichen ohne abgeschlossene Berufsausbildung ca. 15 % beträgt, bei zugewanderten Jugendlichen sogar mehr als ein Drittel ohne Berufsabschluss bleibt, ist die Förderung benachteiligter Jugendlicher von höchster Dringlichkeit und steht deshalb zu Recht im Fokus des politischen Interesses. Alle Experten sind sich seit langem darüber einig, dass ein enges Zusammenwirken von (Berufs-)Bildungspolitik, Arbeitsmarkt- und Jugendpolitik in diesem Zusammenhang besonders wichtig und notwendig ist, um benachteiligten Jugendlichen eine Startchance in den Beruf zu ermöglichen. Die nun vorliegen-de Untersuchung belegt dies noch einmal in eindringlicher Weise.
1) "Kooperation in der Benachteiligtenförderung; Studie zur Umsetzung der BLK-Handlungsempfehlungen 'Optimierung der Kooperation zur Förderung der sozialen und beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher' ", Heft 133 der BLK-Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, Bonn 2006.
2) "Integration benachteiligter Jugendlicher; Integrierte Jugend- und Berufsbildungspolitik, insbesondere zur Förderung der sozialen und beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher", Heft 93 der BLK-Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, Bonn 2001.
Die gesamten Ergebnisse der Untersuchung sind in Heft 133 der "Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung" erschienen und können auch über Internet unter http://www.blk-bonn.de/download-blk.htm abgerufen werden.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
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