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18.05.2006 10:10

Zimbrisch, Harry Potter und Sprachähnlichkeit in Europa

Eberhard Scholz Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Vom 22. - 24 Mai 2006 findet im Uni-Gästehaus das "Linguistics Festival" statt

    Zymbrisch, Kabylisch, Nahuatl: Sie beschäftigen sich mit Sprachen - und dennoch wirkt die Welt der Sprachwissenschaft bisweilen unverständlich. Dabei sind die Arbeitsgebiete der Linguisten hoch interessant: Ähnlichkeit der Sprache des europäischen Kontinents, Rolle von Minderheitensprache oder Revitalisierung von Eingeborenensprache. Am 22. - 24. Mai 2006 treffen sich im Uni-Gästehaus (Teerhof 58) ein gutes Dutzend Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler aus aller Welt zum "Linguistics Festival". Es wird unter der Federführung vom Bremer Sprachwissenschaftler Professor Thomas Stolz vom Studiengang Linguistik und dem Institut für allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft der Universität Bremen veranstaltet. Referenten aus neun Ländern stellen Themen vor wie "Übersetzbar - unübersetzbar: Harry Potter ins Kabylische?", "Bruno Schweizers Grammatik des Zimbrischen" oder "Meerjungfrauen, Oppossums und Maya-Zwerge: die Rolle des Films in der Revitalisierung von Eingeborenensprachen". Die Tagung ist für Interessierte der Sprachwissenschaft öffentlich und wird von der Universität Bremen und der Nolting-Hauff-Stiftung gefördert.

    Informationen zu einzelnen Vorträgen:

    Sprachähnlichkeit in Europa: Der Bremer Sprachwissenschaftler Thomas Stolz setzt sich in seinem Vortrag mit der lautlichen Struktur von einsilbigen Wörtern in den Sprachen Europas auseinander, um die auf diesem Wege die Ähnlichkeit der Sprachen des europäischen Kontinents näher zu bestimmen. Diese Untersuchung fügt sich in das breite Spektrum der in der Bremer Linguistik vertretenen Forschungsgebiete ein, unter denen der Sprachvergleich eine wichtige Rolle spielt. Thomas Stolz gehört zu den führenden Vertretern der europäischen Areallinguistik.

    Zimbrisch: Der aus Iowa stammende Professor der Germanistik James R. Dow wird auf der Tagung einen Einblick in das Zimbrische geben. Das Zimbrische ist ein deutscher Dialekt, der seit etwa 1000 n. Chr. in dem Gebiet nördlich von Verona gesprochen wird. Die kleine italienische Gemeinde Luserna ist der letzte Ort von ehemals 20, in dem das Zimbrische in seiner ursprünglichen Form geblieben ist und bis heute gesprochen wird. Bei seinem Vortrag geht James Dow auf die Grammatik von Bruno Schweizer eingehen. Die sechs Bände der "Schweizergrammatik" sind bis heute grundlegend und außerordentlich wichtig für diesen Dialekt. Momentan entwickelt Dow selbst eine Grammatik des Zimbrischen, für die ihm ein "John Simon Guggenheim Stipendium" für 2005/2006 zugesprochen wurde.

    Bewahren der Ursprachen Mittelamerikas: Der aus Mexiko stammende José Antonio Flores Farfán ist Muttersprachler des Nahuatl, einer so genannten Ursprache Mexikos, die auf die Sprache der Tolteken und Azteken zurückgeht. In seinem Beruf als Sprachwissenschaftler gilt er als ein Spezialist für die Ursprachen Mittelamerikas, deren Sprecherzahlen abnehmen und deren zukünftiges Bestehen nicht gewährleistet ist, wenn die Kultur und die Sprache der Urvölker nicht gewahrt werden. Dafür setzt sich Herr Flores Farfán ein, indem er über diese Sprachen referiert. In seinem Vortrag beim "Linguistics Festival" in Bremen, der mit Videomaterial aufgelockert ist, bewertet er die Rolle des Films bei der Bewahrung dieser indigenen Sprachen.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
    Institut für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft
    Prof. Dr. Thomas Stolz
    Tel. 0421 218 7565
    E-Mail: lingfest@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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