Beim zweiten Heidelberger Innovationsforum suchten Wissenschaftler Geschäftspartner zur Vermarktung ihrer Entwicklungen - Forscher der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität mit mehreren Projekten beteiligt
Manche gute Erfindung mag in Forschungslabors schlummern, ohne je der Öffentlichkeit bekannt zu werden. Das Problem ist meistens die Vermarktung eines neu entwickelten Produktes, mit der sich universitäre aber auch außeruniversitäre Institute oft schwer tun.
"Für die Wissenschaftler bieten sich eigentlich nur Kongresse oder Messen zur Präsentation ihrer Forschungsergebnisse an", erläuterte Professor Andreas Reuter, wissenschaftlicher Direktor des Heidelberger European Media Laboratory (EML) Research, bei der Eröffnung des zweiten Heidelberger Innovationsforums im Studio der Villa Bosch.
Während bei den Kongressen die Wissenschaftler meistens unter ihres gleichen sind und so kaum neue Produkte vermarkten können, muss bei den Messen das Produkt schon sehr weit entwickelt sein. "Es fehlte etwas dazwischen", stellte Andreas Reuter fest und so riefen EML Research und das baden-württembergische Kompetenzzentrum für Informationstechnologie und Medien (MFG) das Heidelberger Innovationsforum ins Leben. Ein europaweit einmaliges Veranstaltungsformat bei dem Wissenschaftler aus der IT-Forschung Geschäftspartner aus der Wirtschaft suchen. Nachdem das erste Forum im November vergangenen Jahres bereits ein voller Erfolg war, fand das dieser Tage abgehaltene zweite Forum unter dem Thema "Effizienzpotentiale für die Gesundheitswirtschaft" wiederum in Heidelberg statt.
Hierbei stellte Dr. Udo Birk, vom Kirchhoff-Institut für Physik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein neuartiges Fluoreszenzmikroskop vor. Die Fluoreszenz findet heutzutage beispielsweise ihren Einsatz im Bereich der Medizin und Biologie. Um bestimmte Moleküle in den Zellen von ihrer Umgebung abzuheben, und somit deren Verhalten besser sichtbar zu machen, wird an sie künstlich eine fluoreszierende Substanz angehängt. Mit dem von Udo Birk mitentwickelten Mikroskop wird es nun möglich, die Größe und die Position selbst kleinster dieser fluoreszierenden Objekte zu bestimmen. So kann etwa festgestellt werden, wie viele Proteine sich zu Proteinkomplexen zusammenballen oder wo genau ein Molekül sich überhaupt in der Zelle befindet und das mit einer Genauigkeit von wenigen Nanometern. Erreicht wird diese Auflösung durch zwei gegenläufige und genau aufeinander abgestimmte Laserstrahlen, die eine so genannte strukturierte Beleuchtung erzeugen.
"Für mich war es eine wichtige Möglichkeit, Ansprechpartner außerhalb der Mikroskopbranche zu finden", berichtete Udo Birk über seine Erfahrungen bei dem Innovationsforum. So zeigten sich Firmen aus dem Bereich der Bildbearbeitung und der Bildrekonstruktion interessiert an Detailaspekten seiner eingesetzten Mikroskoptechnik, wobei zu einer Firma bereits ein engerer Kontakt aufgebaut wurde.
Vom Heidelberger Universitätsklinikum kamen weitere Beiträge zum Innovationsforum. Dr. Michael Elsässer stellte einen Ultraschallsimulator für die ärztliche Weiterbildung und Dr. Ekkehard Finkeissen die medizinische Wissensbank "medrapid.info" für Praxis, Forschung und Lehre vor. Schließlich präsentierte Dennis Link ein webbasiertes System für Arzneimittelinformationen.
Insgesamt suchten so 42 Geschäftsideen aus der Informationstechnologie einen Partner aus dem Gesundheitswesen. Die Chancen einen Partner zur Vermarktung des eigenen Produktes zu finden, sind bei dieser Art der Präsentation gar nicht schlecht. Immerhin konnten zwei Projekte des ersten Innovationsforums schon vermarktet werden und weitere stehen vor dem Abschluss eines Vertrages, wie Klaus Haasis, Geschäftsführer vom MFG, betonte.
Stefan Zeeh
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Dr. Udo Birk
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