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18.05.2006 15:49

Das Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS-Netzwerk) zieht positive Zwischenbilanz

Antje Schütt Geschäftsstelle TMF e.V.
Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze e.V. (TMF)

    Kompetenz für Klinische Forschung - BMBF: Fördermaßnahme greift

    Klinische Studien schützen und verlängern Menschenleben: Kein Medikament, keine Therapie wird zugelassen, ohne dass in kontrollierten klinischen Studien deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachgewiesen wurde. Dies gilt international. In Deutschland hat die klinische Forschung sichtbar aufgeholt.

    Um den Forschungsstandort besonders auch für nicht-kommerzielle Studien zu stärken, hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab 1999 an 12 Universitätsstandorten in Deutschland so genannte Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS) initiiert. Die KKS haben in den vergangenen Jahren eine professionelle Studienorganisation und forschungseffiziente Strukturen unter Einbeziehung von Kliniken, Krankenhäusern und Praxen aufgebaut. Seit 2005 firmieren die KKS in einem Konsortium. Durch die bundesweite Zusammenarbeit können im KKS-Netzwerk multizentrische Studien auf internationalem Qualitätsniveau durchgeführt werden. "Die KKS leisten einen substantiellen Beitrag zur Verbesserung der praxisnahen klinischen Forschung an den Universitäten. Das Netzwerk hat sich als hochschul-übergreifende Einrichtung auf internationalem Niveau etablieren können und trägt damit zur Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Forschungs-Infrastruktur bei. Das vom BMBF bis Mai 2007 investierte Volumen von 31 Mio. € sehen wir als eine sinnvolle Investition in den Forschungsstandort Deutschland", so Frau Dr. Gabriele Hausdorf, Leiterin des Referats "Gesundheitsforschung" im BMBF.

    Mit einem breiten Spektrum an Wissenschaftsdienstleistungen unterstützen die KKS klinische Studien am Menschen von der Planung und Initiierung über die Durchführung bis zur Auswertung und Publikation. Das Angebot richtet sich an Ärzte, Studiengruppen, die Industrie (Pharma, Biotech, Medizinproduktehersteller) und Auftragsforschungsinstitute (so genannte Contract Research Organisations). Heute gehören 13 Zentren mit über 300 Mitarbeitern bundesweit zum KKS-Netzwerk. Das Konzept der akademischen Forschungsförderung geht auf:

    Als zentrale Dienstleistungseinrichtungen der Hochschulen hat sich die Anzahl der im Netzwerk betreuten Studien in den Jahren 2000 bis 2002 verdreifacht, bis 2005 sogar verfünffacht. Im Jahr 2005 wurden weit über 450 Studien mit mehr als 30.000 Patienten im Netzwerk betreut. 42% der Studien wurden industrie-finanziert bzw. co-finanziert. Damit haben sich die KKS auch als wichtiger Partner für die forschende Pharma- und Medizintechnikindustrie etablieren können. Nahezu alle Indikationsgebiete werden im Netzwerk abgedeckt. Zur Stärkung der kindgerechten medizinischen Versorgung in Deutschland werden pädiatrische Studien in einem mit den KKS verbundenen pädiatrischen Netzwerk (PAED-Net) betreut. Das PAED-Net war seit seiner Initiierung in mehr als 30 Studien mit breitem pädiatrischem Indikationsspektrum involviert.

    "Das KKS-Netzwerk schafft mit Kompetenz, Know-how und personellen Ressourcen die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche und effiziente Studienpraxis. Wir arbeiten als eine Art Katalysator in der akademischen klinischen Forschung", erläutert Prof. Dr. Markus Löffler, Vorstandssprecher, das Selbstverständnis des Netzwerks.

    Wissenschaftsförderung im Dienste der Gesundheit

    Das KKS-Netzwerk engagiert sich, zum Teil in Zusammenarbeit mit führenden Gruppen und Forschungsnetzen, auf nationaler und internationaler Ebene für die Verbesserung der klinischen Studienkultur. Über die Zusammenarbeit des eigenen Netzwerkes hinaus bestehen weitere Kooperationen, unter anderem mit den Kompetenznetzen in der Medizin, der Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze (TMF e.V.) und dem Studienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC). Darüber hinaus engagiert sich das Netzwerk für eine erhöhte Akzeptanz klinischer Studien in der breiten Öffentlichkeit und bietet bundesweit einheitliche Qualifikationsangebote für Ärzte und klinisches Fachpersonal an.

    Der Internationale Tag der Klinischen Forschung wird in diesem Jahr erstmalig durch das European Clinical Research Infrastructures Networt (ECRIN) initiiert und geht zurück auf den Start der ersten kontrollierten Studie am 20.5.1747 durch den schottischen Marine-Arzt James Lind (Skorbut-Studie).

    Weitere Informationen:
    http://www.kks-netzwerk.de

    Kontakt:
    Stephanie Wolff
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Fon: 0221 . 478 870 97
    E-Mail: stephanie.wolff@kks-netzwerk.de

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    Hintergrund: Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF)

    In der TMF haben sich Netzwerke und vernetzt arbeitende Einrichtungen der medizinischen Forschung zusammengeschlossen, um gemeinsame Strategien und Lösungen zu übergreifenden Fragestellungen der vernetzten medizinischen Forschung - besonders im Bereich der Telematik - zu entwickeln. Ihr gehören unter anderem die 17 Kompetenznetze in der Medizin, zwölf Koordinierungszentren für Klinische Studien, sechs Netzwerke für Seltene Erkrankungen, das Nationale Genomforschungsnetz, das Fraunhofer ITEM sowie das Paul-Ehrlich-Institut an. Die TMF nutzt die thematische und fachliche Vielfalt in den Verbünden, um eine breite inhaltliche Abstimmung ihrer Ergebnisse in der medizinischen und medizininformatisch-biometrischen Fachwelt zu erreichen.
    Weitere Informationen im Internet: http://www.tmf-ev.de
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    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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