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23.05.2006 14:00

Anita Lasker-Wallfisch liest aus ihrem Roman "Ihr sollt die Wahrheit erben"

Dr. Armin Flender Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Im Rahmen der Lesereihe "60 Jahre danach. Kinder des Krieges erinnern sich" laden das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen und die Landeszentrale für politische Bildung NRW zu der Abschlusslesung der Musikerin und Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch am 30. Mai um 18.00 Uhr in Essen (Ruhrlandmuseum) ein. Nach der Begrüßung durch Minister Armin Laschet (Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW) und Prof. Dr. Jörn Rüsen (Präsident des Kulturwissenschaftlichen Instituts) liest sie aus ihrem Buch "Ihr sollt die Wahrheit erben".

    Anita Lasker-Wallfisch wurde 1925 in Breslau geboren. Ihr Vater war Rechtsanwalt, ihre Mutter Geigerin. 1939 gelang es den Eltern, ihre älteste Tochter Marianne nach England zu schicken, Anita und Renate blieben mit den Eltern zurück. Die Eltern wurden 1942 deportiert und ermordet, die beiden Töchter mussten in der Fabrik Zwangsarbeit leisten. Nach einer gescheiterten Flucht mit gefälschten französischen Pässen wurden beide Mädchen als Kriminelle verhaftet und Anita wurde nach Auschwitz deportiert, wo sie ihre Schwester wieder traf. Die Musik rettete beiden das Leben: Das Lagerorchester von Auschwitz, von der polnischen Musiklehrerin Tschaikowska auf Befehl der SS aufgebaut, brauchte eine Cellistin. Ihre letzten Tage in der Gefangenschaft erlebte sie in Bergen Belsen. Nach ihrer Befreiung ging Anita Lasker-Wallfisch nach England und wurde Mitglied des Londoner English Chamber Orchestra, mit dem sie auch nach Celle und Soltau kam, also in jene Orte nahe bei Bergen Belsen.
    Seit vielen Jahren bemüht sich Anita Lasker-Wallfisch durch Lesungen und Vorträge (vor Schülern und Schülerinnen), die Shoa und die in den Konzentrationslagern begangenen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ihren autobiografischen Text schrieb sie zunächst für ihre Kinder, um ihnen zu erklären, weshalb sie so lange geschwiegen hat. Heute gehört Anita Lasker-Wallfisch zu den Überlebenden, die Stimmen derjenigen sind, die nicht mehr reden können.

    Die Lesereihe "60 Jahre danach. Kinder des Krieges erinnern sich"
    NS-Diktatur, Zweiter Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit haben in den Lebensgeschichten vieler Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Nicht nur die so genannte Erlebnisgeneration ist davon betroffen, sondern oft auch deren Kinder und Enkel. Die Lesereihe "60 Jahre danach. Kinder des Krieges erinnern sich", ein Kooperationsprojekt der Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen, und der Landeszentrale für politische Bildung NRW mit ihrer Kampagne "demokratie leben", will anhand aktueller literarischer Veröffentlichungen nicht nur die Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte fortsetzen, sondern auch zu einem Diskurs zwischen den Generationen einladen. Am 25. Oktober 2005 eröffnete der Schriftsteller Dieter Wellershoff mit einer beeindruckenden Lesung aus "Der Ernstfall" die Lesereihe, es folgten Lesungen von Hans Weiss, Hans-Ulrich Treichel, Eva Menasse und Hermann Schulz.

    Dienstag, 30.5.2006, Ruhrlandmuseum (Abschlussveranstaltung)
    Anita Lasker-Wallfisch liest aus "Ihr sollt die Wahrheit erben"
    Kein Eintritt. Um Anmeldung unter diskutieren@politische-bildung.nrw.de wird gebeten.
    Weitere Informationen im Internet unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.


    Weitere Informationen:

    http://www.kwi-nrw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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