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26.05.2006 12:08

Preis zur Instrumentengeschichte verliehen - Chemiker zeichnen zwei Mathematiker aus

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Der Paul-Bunge-Preis der Hans R. Jenemann-Stiftung wurde in diesem Jahr zweimal verliehen. Am 26. Mai, anlässlich der Bunsentagung in Erlangen, erhielten Professor Dr. David Baird vom Philosophy Department and NanoCenter der Universität von South Carolina und die Diplom-Mathematikerin Inge Keil, Privatgelehrte aus Augsburg, den begehrten Preis, der von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie gemeinsam getragen wird.

    Der Paul-Bunge-Preis wird jährlich für Arbeiten zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente vergeben und ist mit 7.500 Euro dotiert. David Baird erhält ihn für seine Publikation "Thing Knowledge: A Philosophy of Scientific Instruments", die einen hoch innovativen Ansatz zu einer Wissenschaftstheorie der wissenschaftlichen Instrumente aufzeigt; Inge Keil für ihr Buch " Augustanus Opticus: Johann Wiesel (1583-1662) und 200 Jahre optisches Handwerk in Augsburg" in Würdigung ihres Gesamtwerks zur Geschichte des Augsburger Instrumentenbaus in der frühen Neuzeit.

    Bei Bairds Publikation handelt es sich um den ersten systematischen Versuch vonseiten der Wissenschaftstheorie, Rolle und Status wissenschaftlicher Instrumente zu bestimmen. Gestützt durch eine
    Reihe historischer Beispiele, die von der frühneuzeitlichen Experimentalphysik bis zu den bildgebenden Verfahren der modernen Medizin reichen, wird gezeigt, dass Instrumente "verdinglichtes Wissen" sind - ein eigenständiges Drittes neben Theorie und Experiment. Inge Keil ist eine umfassende und zugleich verdichtete Beschreibung einer Instrumentenkultur gelungen, die ihresgleichen sucht. In jahrzehntelanger Detailforschung in Archiven und Bibliotheken fast ganz Europas und auf teilweise extrem schwieriger Quellenbasis ist es ihr gelungen, die bemerkenswerte Tradition Augsburgs auf dem Gebiet der Optik - Brillen, Fernrohre, Mikroskope - vom 16. bis 18. Jahrhundert im Detail zu rekonstruieren. Das Buch beschreibt Produktion und Handelsbeziehungen einzelner Werkstätten.

    David Baird hat Mathematik, Wissenschaftstheorie und theoretische Philosophie an der Brandeis Universität (Massechusetts) und in Stanford (Kalifornien) studiert, an der Universität von Arizona gelehrt und am MIT in Boston geforscht. Er hat seit 2001 an der Universität von South Carolina den Lehrstuhl für Philosophie inne. Inge Keil, in Ludwigshafen geboren, hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Mathematik studiert und lebt seit 1953 in Augsburg, wo sie auch als Gymnasiallehrerin tätig war. Ihre erste wissenschaftshistorische Publikation erschien 1981.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 27000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie vergibt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter seit 1993 den Paul-Bunge-Preis der Hans R. Jenemann-Stiftung. Paul Bunge (1839-1888) hat als Feinmechaniker und Ingenieur im Waagenbau neue Maßstäbe gesetzt. Der Chemiker Hans R. Jenemann wurde bekannt durch seine Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente, vor allem historischer Waagen.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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