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29.05.2006 09:49

International Journal of Cancer, Band 119 (1), erschienen

Dr. Julia Rautenstrauch Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 119 (1) beschreibt einen molekularen Mechanismus, der für die brustkrebsstimulierende Wirkung von Alkohol mitverantwortlich ist. Ein weiterer Bericht widmet sich der Möglichkeit, die Chemotherapie-Resistenz maligner Mesotheliome durch Statine aufzuheben; ein dritter identifiziert genetisch instabile Zellen in der Tumorumgebung als Risikofaktor für die Tumorprogression. Die Druckversion des IJC erscheint am 1. Juli 2006.

    Alkohol ist als Risikofaktor für Brustkrebs bekannt. Unklar war bisher, wie er seine schädigende Wirkung auf molekularer Ebene entfaltet. Ke et al. zeigten an menschlichen Brustepithelzellen, dass Alkohol die Zellinvasion nur in solchen Zellen stimuliert, die eine Überexpression der Rezeptorkinase ErbB2 aufweisen. In der Folge kommt es zu einer erhöhten Produktion des Enzyms Matrixmetalloprotease-2 (MMP-2). Hohe MMP-2-Spiegel sind mit einer erhöhten Metastasierungstendenz und einer schlechten Prognose bei Brustkrebs verbunden.

    Maligne Mesotheliome sind gegenüber den meisten Zytostatika resistent, weil die Tumorzellen über einen aktiven Mechanismus verfügen, mit dem sie die toxischen Medikamente rasch wieder aus dem Zellinneren herausschleusen. Diese Resistenz kann durch Nitrid-Oxid (NO) rückgängig gemacht werden. Da Statine die NO-Produktion stimulieren, prüften Riganti et al. die Wirkung von Substanzen wie Mevastatin oder Simvastatin auf kultivierte Mesotheliomzellen. Tatsächlich kam es bei den so behandelten Zellen zu einer Anhäufung des Zytostatikums Doxirubicin in den Zellen. Möglicherweise kann dieser Effekt der Statine auch klinisch zur Durchbrechung der Chemotherapie-Resistenz genutzt werden.

    Basis der Tumorprogression ist die genetische Instabilität von Zellen. Heaphy et al. nahmen die genetische Instabilität in Zellen in der Umgebung von Brusttumoren ins Visier. Sie zeigten, dass die Tumoren bevorzugt von Arealen mit hoher genetischer Instabilität umgeben sind. Mit größerer Entfernung vom Tumor nimmt die Instabilität der Umgebungszellen wieder ab. Genetisch instabile Zellareale können daher als Risikofaktor für Tumorentwicklung und Rezidivbildung bei Brustkrebs angesehen werden.

    Die Artikel sind über folgende DOI's abrufbar (www.doi.org):

    Ke et al. MMP-2 mediates ethanol-induced invasion of mammary epithelial cells over-expressing ErbB2. Published Online: 31 Jan 2006.
    DOI: 10.1002/ijc.21769
    http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112393620/ABSTRACT

    Riganti et al Statins revert doxorubicin resistance via nitric oxide in malignant mesothelioma
    DOI: 10.1002/ijc.21832. Published Online : 31 Jan 2006.
    http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112393738/ABSTRACT

    Heaphy et al. Telomere DNA content and allelic imbalance demonstrate field cancerization in histologically normal tissue adjacent to breast tumors. Published Online: 31 Jan 2006.
    DOI: 10.1002/ijc.21815
    http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112393621/ABSTRACT

    Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
    http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/112593505

    Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

    Sherryl Sundell
    Managing Editor
    International Journal of Cancer
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 242
    69120 Heidelberg
    Germany
    Tel.: +49 6221 424800
    Fax: +49 6221 424809
    E-Mail: intjcanc@dkfz.de

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.


    Weitere Informationen:

    http://www.dkfz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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