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30.05.2006 16:11

HRK-Plenum zur Zukunft der ZVS: Von der staatlichen Vergabestelle zur Serviceagentur der Hochschulen

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    "Ein modernes Zulassungsverfahren erfordert eine moderne Serviceeinrichtung für Bewerber und Hochschulen. Das ist die Position der Hochschulen zur Zukunft der ZVS." Mit diesen Worten fasste die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Margret Wintermantel, die Aussprache des HRK-Plenums am heutigen Dienstag in Bonn zusammen. Das Plenum befasste sich mit dem derzeitigen Diskussionsstand zwischen HRK und Kultusministerkonferenz (KMK) zur Neugestaltung der ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen). Die Hochschulen können nach der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes seit dem vergangenen Wintersemester die zulassungsbeschränkten Studienplätze zu sechzig Prozent nach eigenen Kriterien vergeben.

    Für die künftige Organisation des Zulassungsverfahrens strebe die HRK eine Service-Agentur der Hochschulen an, erklärte Wintermantel. "Mit der Entwicklung, dass die Hochschulen deutlich mehr Zulassungsverantwortung erhalten, wird eine staatliche Behörde zur Durchführung des Zulassungsverfahrens für nur wenige zentral bewirtschaftete Fächer zunehmend unzeitgemäß", erläuterte die HRK-Präsidentin. "Gleichzeitig bedarf es einer Koordinierung insbesondere bei Mehrfachbewerbungen, um überflüssige Mehrarbeit bei allen Beteiligten zu vermeiden. Nach Auffassung des HRK-Plenums sollten deshalb die Hochschulen ihre Verfahren in eigener Verantwortung koordinieren, indem Teile der Administration auf eine Service-Agentur der Hochschulen übertragen werden."

    Die Servicestelle solle für bundesweite numerus clausus-Studiengänge zwingend, für Studiengänge mit örtlichem nc von den betroffenen Hochschulen optional in Anspruch genommen werden. Wichtig sei, so Wintermantel weiter, dass die Entscheidung über die Bewerbungs- und Auswahlkriterien und die eigentliche Zulassungsentscheidung bei der einzelnen Hochschule verblieben. Auch für "Eignungsfeststellungsverfahren" in freien Studiengängen sollten sich die Hochschulen der neuen Servicestelle bedienen können. "Die HRK unterstützt die Hochschulen derzeit intensiv bei der Entwicklung von aussagekräftigen, handhabbaren, rechtlich einwandfreien und auf die Bedürfnisse einzelner Fächer abgestimmten Auswahlverfahren. Für die praktische Durchführung bedarf es dann einer Agentur, die Hochschulen und Bewerbern die Abwicklung so einfach wie möglich macht."

    Der Service-Agentur soll im Auftrag der Hochschulen die Bewerber über Grundzüge des Verfahrens, über Studienangebote und Auswahlkriterien informieren und beraten, die Bewerbungen entgegennehmen, die Bewerbungsdaten für die Hochschulen aufbereiten, nach Maßgabe der Hochschulen und deren Kriterien Bewerber (vor)auswählen sowie die Zulassungs- und Ablehnungsbescheide im Namen und im Auftrag der Hochschulen versenden. Außerdem soll sie als Informations- bzw. Sammelstelle für Fragen der Hochsatzungen dienen.

    "Nachdem die Thematik in mehreren gemeinsamen Arbeitsgruppensitzungen zwischen HRK und KMK diskutiert worden ist, bauen wir jetzt auf eine baldige einvernehmliche Lösung", sagte HRK-Präsidentin Wintermantel. "Diese sollte nach Auffassung der Hochschulen in einer gemeinsamen Einrichtung von HRK und KMK liegen. Die könnte sowohl die weiter bestehenden hoheitlichen Aufgaben im zentralen Vergabeverfahren übernehmen als auch die Serviceleistungen für die Hochschulen und Bewerberinnen und Bewerber in den Auswahlverfahren.

    Die neuen Auswahlverfahren werden zusätzliche Kosten verursachen, die die Hochschulen nicht aus ihren Haushalten bestreiten können. Der Staat sollte daher nach Auffassung des HRK-Plenums den Service für die Hochschulen und Bewerber zumindest so lange finanzieren, bis eine kostendeckende Aufgabenerfüllung möglich ist. Ob dies erreicht werden kann, hängt stark davon ab, ob und in welchem Umfang auf Dauer Bearbeitungsgebühren erhoben werden. Hier liegen die Auffassungen zwischen den Ländern zum Teil noch weit auseinander. Eine dauerhafte Zusatzfinanzierung lehnen die Länder aber bisher ab."


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    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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