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30.05.2006 18:22

Stadt und Fußball: Der historische Hintergrund im Blickfeld

Sybille Wenke-Thiem Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik

    Aktuelles Heft der "Informationen zur modernen Stadtgeschichte" (IMS) widmet sich dem Thema "Stadt und Fußball"

    Das neue Heft der "Informationen zur modernen Stadtgeschichte" beschäftigt sich - nicht ganz zufällig im Jahr der Weltmeisterschaft - mit dem Themenschwerpunkt "Stadt und Fußball". Der verantwortliche Herausgeber Professor Franz-Josef Brüggemeier von der Universität Freiburg i.Br. betont in seiner Einleitung, dass dieses Themenfeld bislang sowohl in der Stadt - als auch der Sportgeschichte vernachlässigt wurde, obwohl in dieser Beziehung - auch ungeachtet des aktuellen Anlasses - viele wichtige Erkenntnisse für eine moderne Stadtgeschichte zu Tage zu fördern sind. Beispielsweise hinsichtlich der Entstehung spezifischer Stadt- bzw. Stadtteilidentitäten, der Integration bzw. Abgrenzung von Migranten.

    Die im Themenschwerpunktheft gesammelten Beiträge sind im Verlag des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) veröffentlicht und beleuchten zahlreiche Aspekte:

    - Der britische Sporthistoriker Matthew Taylor diskutiert, ausgehend von dem Mutterland des Fußballs Großbritannien, anhand neuerer Forschungsliteratur die sehr innigen Beziehungen zwischen der Entstehung und Ausbreitung des organisierten Fußballs und der Urbanisierung, der Herausbildung spezifisch städtischer Identitäten, mit europäischer Perspektive.

    - Beiträge von Stefan Goch und Matthias Marschik untersuchen die vielschichtige Rolle von Stadien in der und für die Stadt, Goch speziell am Beispiel von Gelsenkirchen, Marschik insbesondere auch im Hinblick auf die Nutzung von Stadien jenseits unmittelbar sportlicher Zwecke, etwa für politische Großkundgebungen, aber auch als Massengefängnis in Zeiten politischer Repression.

    - Jürgen Denzel hinterfragt in "Die Stellung der Kommunen zum Fußball im deutschen Kaiserreich" die häufig postulierte Fortschrittlichkeit deutscher Großstadtverwaltungen und dokumentiert deren eher elitäre Sportförderung, wo Fußball bis unmittelbar in die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg heftig um Anerkennung seitens der Stadtverwaltung ringen musste und häufig noch das Turnen oder Oberschichten-Sportarten wie Tennis bevorzugt behandelt wurden. Erst der preussische Jugendpflegeerlass von 1911 sowie der Beschluss, die Olympischen Spiele von 1916 in Berlin auszutragen, brachten hier eine Wende zu Gunsten der Förderung des Sports, nicht nur des Fußballs.

    - Zwei Lokalstudien zur Bedeutung des Betzenbergs für Kaiserslautern von Markwart Herzog und zur nationalsozialistischen Sportpolitik in Frankfurt am Main, wo die kommunale Führung - letztlich erfolglos - während des Nationalsozialismus die Stadt als Sport- und Fußballstadt national zu profilieren suchte, runden den Themenschwerpunkt ab.

    - Der Forschungsbericht zu "Fußball und Stadt im deutschsprachigen Raum im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert" von Christian Koller komplettiert den international ausgerichteten Artikel von Matthew Taylor und belegt die mittlerweile doch beachtliche Breite und inhaltliche Komplexität der fußball- und sporthistorischen Forschung.

    In der Leitrezension bespricht Jürgen Denzel die Studie von Stefan Nielsen, Sport und Großstadt, 1870-1930, Frankfurt/M. 2002.

    In der Rubrik "Forum" diskutiert Matthew Gandy (London) die neuere anglo-amerikanische Debatte über "Cyborg Urbanization" und das Verhältnis von virtuellen, sozialen und physischen Dimensionen der modernen Stadt. Er hebt die dabei relevanten Bezüge zu früheren "organizistischen" Stadtkonzepten sowie zur Rolle städtischer Infrastrukturen als Schnittstellen zwischen Individuum und Stadt hervor und lotet die Relevanz dieser Debatten für die stadthistorische Forschung aus.

    Weitere Beiträge berichten über Tagungen etwa der Deutschen Japanologen über "'Spatial Turn'/Urban Spaces in Japan", über den Kongress des 'Council for European Urbanism' im September 2005 in Berlin sowie über die Tagung "Symbolic Constructions of the City" des 'Center for Metropolitan Studies', Berlin vom Dezember 2005.

    Schließlich wird die 'Internationale Kommission für Städtegeschichte' vorgestellt.

    In der Rubrik "Mitteilungen" finden sich unter anderem Informationen zu zahlreichen für 2006 und 2007 angekündigten stadtgeschichtlichen Konferenzen im In- und Ausland.

    Inhaltliche Informationen zum Heft:
    Dr. Christoph Bernhardt
    Telefon: 03362-793280

    Bibliographische Angaben und Bestellung:
    Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS)
    ISSN 0340-1774
    Herausgeber: Martin Baumeister, Christoph Bernhardt, Franz-Josef Jakobi, Gerd Kuhn, Heinz Reif, Jürgen Reulecke, Axel Schildt, Dieter Schott und Clemens Zimmermann in Verbindung mit Christian Engeli, Stefan Fisch, Antjekathrin Graßmann, Wolfgang Hofmann, Horst Matzerath, Heinz-Jürgen Priamus, Dieter Rebentisch, Adelheid von Saldern, Hans Eugen Specker und Clemens Wischermann.
    Verlag: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
    Redaktion: Dieter Schott, Christoph Bernhardt
    Einzelheft: Euro 10,-

    Bestellt werden kann das Halbjahresheft beim Deutschen Institut für Urbanistik: http://www.difu.de/publikationen/ims/
    E-Mail: verlag@difu.de
    Telefon: 030/39001-253
    Telefax: 030/39001-275

    Kostenfreie Rezensionsexemplare ausschließlich über:
    Difu-Pressestelle
    Telefax: 030/39001-130
    E-Mail: pressestelle@difu.de
    Telefon: 030/39001-130
    Nachweis erforderlich: gültiger Presseausweis (z.B. als jpg oder Fax) bzw. Bestellung auf Redaktionskopfbogen und/oder an Redaktionsanschrift

    Themenschwerpunkte der Vorgängerausgaben:

    1/06 - Stadt und Fußball (erschienen Ende Mai 2006)
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/1_06/08.phtml
    2/05 - Stadt und jüdisches Leben
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_05/13.phtml
    1/05 - Stadtbilder und Stadtrepräsentationen
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/3_05/04.phtml
    2/04 - Stadt und Krieg im 20. Jahrhundert
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/1_05/10.phtml
    1/04 - Stadtraum und Geschlechterperspektiven
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/3_04/artikel12.shtml
    2/03 - Stadt am Wasser
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/1_04/artikel04.shtml
    1/03 - Stadt und Katastrophe
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_03/artikel08.shtml
    1/02 - Stadt und Medien
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_02/artikel15.shtml
    2/01 - Flüchtlinge in den Städten
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_01/artikel9.shtml
    2/00 - Stadt und Öffentlichkeit
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_00/artikel4.shtml
    1/00 - Europäische Stadtgeschichtsforschung
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_00/artikel2.shtml
    2/99 - Kleine Städte
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_99/artikel8.shtml
    1/99 - Stadt und NS-Zeit in der DDR und in den neuen Ländern
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_99/artikel04.shtml
    2/98 - Stadt und Bürgertum
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_98/artikel07.shtml
    1/98 - Stadt und Revolution
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_98/artikel03.shtml
    2/97 - Stadt und Umland
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_97/artikel03.shtml
    1/97 - Stadt und Verkehr
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/2_97/artikel04.shtml
    2/96 - Hauptstadt und Hauptstädte
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_96/artikel07.shtml
    1/96 - EDV und Stadtgeschichte
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/3_96/artikel10.shtml

    +++ Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
    Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Rechtsträger ist der Verein für Kommunalwissenschaften e.V., der zur Sicherung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Förderung der Kommunalwissenschaften gegründet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.difu.de/publikationen/ims/
    http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte/1_06/08.phtml
    http://www.difu.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik, Recht, Sportwissenschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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