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31.05.2006 10:00

Professor Dr.-Ing. Matthias Kleiner zum neuen Präsidenten der DFG gewählt

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Ingenieurwissenschaftler wird Nachfolger des Biochemikers Ernst-Ludwig Winnacker

    Pressemitteilung-Nr. 27
    31. Mai 2006

    Der künftige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) heißt Matthias Kleiner. Der 51-jährige Ingenieurwissenschaftler wurde von der Mitgliederversammlung der DFG am Mittwoch, dem 31. Mai 2006, während der Jahresversammlung in München für eine dreijäh-rige Amtsperiode von Anfang 2007 bis Ende 2009 gewählt. Er tritt am 1. Januar 2007 die Nachfolge von Professor Ernst-Ludwig Winnacker an, der sich nach neunjähriger Amtszeit als Präsident der DFG nicht mehr zur Wiederwahl stellte.

    Als Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2005, Mitglied des Senats, Hauptausschusses und Bewilligungsausschusses für die Allgemeine Forschungsförderung von 2002 bis 2005 und Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs "Flexible Fertigung leichter Tragwerkstrukturen" verfügt der neue Präsident über vielfältige DFG-Erfahrungen. So war er auch Mitglied im Fachgutachterausschuss "Fertigungstechnik", im Apparateausschuss und im Senatsausschuss "Perspektiven der Forschung" der DFG.

    Matthias Kleiner wurde am 24. Mai 1955 in Recklinghausen geboren. Er ist verheiratet mit der Pfarrerin Christine Burkhardt und hat drei Kinder im Alter von 17, 16 und 14 Jahren. Das Fachgebiet des neuen DFG-Präsidenten ist die Produktionstechnik. Nach einem Maschinenbaustudium an der Universität Dortmund wurde Matthias Kleiner dort im Januar 1987 zum Doktor-Ingenieur bei Professor Eberhard von Finckenstein promoviert und habilitierte sich während seiner Zeit als Oberingenieur im Oktober 1991 für das Fach "Umformtechnik". Von 1994 bis 1998 baute Kleiner als Universitätsprofessor den Lehrstuhl "Konstruktion und Ferti-gung" an der neu gegründeten Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus auf und war von 1995 bis 1996 Prorektor in deren Gründungsrektorat. Im September 1998 übernahm er den Lehrstuhl für Umformtechnik an der Universität Dortmund, war 2000 bis 2002 Dekan der Fakultät Maschinenbau und ist dort seit September 2004 Leiter des neu gegründeten "In-stituts für Umformtechnik und Leichtbau".

    Im Jahr 1997 erhielt Matthias Kleiner den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Der international renommierte Forscher ist an verschiedenen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschergruppen, Sonderforschungsbereichen und Projekt-verbünden beteiligt.

    Der neue Präsident ist Mitglied zahlreicher in- und ausländischer Wissenschaftseinrichtungen, wie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Konvents der Tech-nikwissenschaften acatech und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) sowie Fellow in The International Academy for Production Engineering (CIRP).

    Sein Selbstverständnis als Ingenieurwissenschaftler beschreibt Kleiner in einer Rede über "Erkenntnis und Anwendung":
    "Als Ingenieurwissenschaftler sehe ich für mich drei große Verantwortungsbereiche. Erstens eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, die Lebensqualität der Menschen zu sichern und zu verbessern. Dazu müssen wir beitragen durch einen technischen Fortschritt, der sich aus erkenntnisgetriebener Grundlagenforschung aller Disziplinen entwickelt. Hier liegt zwei-tens die wissenschaftliche Verantwortung des Ingenieurforschers, in der sie oder er sich inten-siv am wissenschaftlichen Diskurs beteiligen und sich den gleichen Kriterien und Maßstäben der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft stellen muss wie alle anderen Disziplinen. Darüber hinaus hat ein Ingenieurwissenschaftler drittens die technisch-wirtschaftliche Ver-antwortung dafür, dass Forschungsergebnisse sich zu Innovationen entwickeln können, also in Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden. Gelingen Transferprozesse - von der Erkenntnis zur Innovation -, so werfen sie neue wissenschaftliche Fragen auf und stoßen weitere Grund-lagenforschung an. Die Ingenieurwissenschaften müssen für dieses Wechselspiel offen sein."

    Ausschlaggebend für die einstimmige Nominierung des neuen DFG-Präsidenten durch den Senat am 6. April waren neben der langjährigen DFG-Erfahrung die wissenschaftliche Exzel-lenz sowie das Verständnis für die Probleme der deutschen Universitäten und der Blick auf die Europäisierung der Forschungslandschaft. Mit Matthias Kleiner tritt erstmals in der Ge-schichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Ingenieurwissenschaftler an die Spitze.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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