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31.05.2006 21:23

DJI Online Thema: Rote Karte - Gewalt und Fremdenfeindlichkeit im Sport

Andrea Macion Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Sport setzt Emotionen frei - ganz besonders beim Fußball. Aber leider gibt es neben jubelnden Spielern und Fans auch gewalttätige Ausschreitungen auf dem Rasen, auf der Tribüne und vor den Stadien. Sport kann verbinden - über Grenzen hinweg. Dennoch haben rassistische und antisemitische Parolen auch Einzug in die Stadien gehalten. Integration statt Aggression lautet deshalb die Devise der vielen präventiven Programme, die sich mit der - vornehmlich männlichen - Gewalt rund um den Sport auseinander setzen.

    Wer einmal im Liverpooler Stadion mit dabei war, wenn Zehntausende von Fans die Hymne "You'll never walk alone" singen, wird verstehen, dass dieses Erlebnis auch hart gesottenen Schlachtenbummlern die Tränen in die Augen treibt. Das Spiel mit dem runden Leder fasziniert seit Jahrhunderten die Massen und setzt unglaubliche Emotionen frei, sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. "Stammesritual", "Religionsersatz" - es gibt etliche Ansätze, die die gruppendynamischen Prozesse beim Fußball zu erklären versuchen.

    Die positive Wirkung, die der Sport auf Spieler und Fans hat, wird zunehmend durch unangenehme Begleiterscheinungen in den Stadien getrübt. Besonders im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft, die vom 9. Juni bis 9. Juli in Deutschland ausgetragen wird, sind Gewalt und Fremdenfeindlichkeit im Umfeld des Sports in den Fokus der Medien geraten.

    "Auf einen Blick" formuliert Thesen zu den wichtigsten Themenfeldern, die in diesem Zusammenhang den (Fußball-)Sport tangieren. Stichwörter sind: Aggression, Gewalt, Geschlecht, Integration, Fremdenfeindlichkeit, Identität, Vorbilder, Vereinssport, Ursachen, Intervention, Prävention und Evaluation.

    Zwei Arbeitsstellen des Deutschen Jugendinstituts untersuchen diese Phänomene mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Im "Profil" stellen wir beide Arbeitsstellen und ihre MitarbeiterInnen vor: Die Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Halle und die Arbeitsstelle Jugend- und Kriminalitätsprävention in München.

    Die Arbeitstelle in Halle widmet sich seit dem Jahr 2000 dem Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und hat in dem Kontext mehrere Interviews mit MitarbeiterInnen von Fan-Projekten über Bedingungen, Erfahrungen und Erfolge ihrer Arbeit geführt. Im "Interview" geben Michaela Glaser und Silke Schuster unter anderem Auskunft über anti-rassistische Fan-Projekte in England, und was diese von deutschen unterscheidet.

    Die Arbeitsstelle zur Jugend- und Kriminalitätsprävention unterhält seit Jahren im Rahmen ihrer Arbeit mit präventiven Praxisprojekten enge Kontakte zur Koordinationsstelle der Fan-Projekte KOS. Gemeinsam haben sie beispielsweise bei einem deutsch-ungarischen Workshop zur Arbeit mit schwierigen Jugendlichen die "Gewaltprävention beim Fassball" thematisiert.

    Ein Projekt, das gute Erfahrungen mit Konfliktmanagement und Gewaltprävention gemacht hat, ist die Münchner Straßenfußball-Initiative "buntkicktgut". Initiator und Organisator Rüdiger Heid stellt seine Arbeit mit rund 2.000 Jugendlichen aus 70 Ländern im "Blick von außen" vor.

    Dr. Esther Lehnert wirft einen zweiten "Blick von außen" auf das Thema unter dem Aspekt der geschlechterreflektierenden Arbeit mit männlichen Fußballfans, dem nicht nur Ihrer Ansicht nach aktuell noch zu wenig Beachtung geschenkt wird.

    Links zu einschlägigen Projekten, eine ausführliche Literaturliste und Hinweise auf Veranstaltungen zu Prävention und Fanarbeit runden das Thema ab.


    Weitere Informationen:

    http://www.dji.de/thema/0606


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Pädagogik / Bildung, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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