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01.06.2006 11:42

Grausame Taten mit umstrittener Wirkung

Antje Wilbrandt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neue Publikation von Politikwissenschaftlern der Universität Jena zum Terrorismus

    Jena (01.06.06) Zweifelsohne erscheinen die Anschläge auf das World Trade Center in New York City und das Pentagon in Washington am 11. September 2001 als ein prägendes Ereignis der gegenwärtigen internationalen Politik. Zurück blieb neben großem menschlichen Leid auch eine in ihrem Sicherheitsgefühl tief getroffene amerikanische Nation. Allerdings ist Terrorismus nicht mehr ausschließlich ein internes, nationales Problem - längst stellt er ein globales Sicherheitsrisiko dar. Mit diesem Epochenwandel in der Politik beschäftigen sich Lars Berger und Florian Weber von der Universität Jena in einer neuen Publikation. "Terrorismus" heißt der prägnante Titel des Bandes, der bei der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen erschienen und zu beziehen ist.

    Die Wirkung von terroristischen Aktivitäten wird vorwiegend durch psychologische Folgen und nicht durch den tatsächlich verursachten Schaden erreicht. Auch richtet sich die Botschaft terroristischer Gruppen nicht nur an den jeweiligen Gegner. "Zugehörige der ,eigenen Gruppe' sollen angesprochen, motiviert oder gar zum Kampf aktiviert werden", erklären Berger und Weber in ihrer Publikation. Anhand dieser und weiterer Kriterien definieren sie terroristische Gewalt und grenzen den modernen Terrorismus von anderen Arten der politisch motivierten Gewaltanwendung ab.

    In einem weiteren Schwerpunkt der Publikation werden unterschiedliche Varianten des modernen Terrorismus seit Ende des Zweiten Weltkrieges vorgestellt. Hierbei klären die Autoren u. a., inwieweit die Unabhängigkeit von Israel und Algerien Terrorkampagnen "geschuldet" ist und unter welchen Bedingungen terroristische Strategien mittel- und langfristig tatsächlich erfolgreich sein können. Mit Blick auf den europäischen Terrorismus analysieren Berger und Weber beispielsweise, warum es nie zu einer Zusammenarbeit der separatistischen Gruppen der IRA und RAF kam, obwohl eine Kooperation die Fähigkeit der IRA zu Anschlägen auf die britische Rheinarmee in Deutschland erhöht hätte.

    Weitere Kapitel des Bandes beschäftigen sich mit dem sozialrevolutionären Terrorismus Lateinamerikas sowie der Rolle des Terrorismus in der Außenpolitik Libyens, Syriens und Irans. Dem stellen Berger und Weber die neuen Formen von terroristischer Gewalt gegenüber, wie sie etwa von Al-Qaida repräsentiert werden. Komplettiert werden diese Ausführungen durch eine Erörterung amerikanischer und europäischer Anti-Terrorismus-Strategien.

    Kontakt:
    Lars Berger / Florian Weber
    Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945413 oder 945427
    E-Mail: Lars.Berger@uni-jena.de / Florian.Weber@uni-jena.de

    Bibliographische Angaben:
    Lars Berger/Florian Weber (Hg.): "Terrorismus". Erfurt 2006, ISBN 3-937967-02-8.
    Das Buch ist zu beziehen bei der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt.


    Weitere Informationen:

    http://www.thueringen.de/de/lzt/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    regional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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