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01.06.2006 12:38

Bürgerproteste im demokratischen Rechtsstaat

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Öffentliche Podiumsdiskussion am 6. Juni, 20.30 Uhr in Jena

    Jena (01.06.06) Wie viel Bürgerprotest braucht, wie viel verträgt der demokratische Rechtsstaat? Und wie viel Mut braucht, wie viel Mut beweist der Bürgerprotest? Um diese Themen geht es am 6. Juni ab 20.30 Uhr im Jenaer Club "Kassablanca" (Felsenkellerstr. 13a). "PeacePlease!", der von Attac und Kassablanca gemeinsam veranstaltete öffentliche Gedankenaustausch, hat für diese Veranstaltung Prof. Dr. Wolfgang Behlert, Rechtswissenschaftler an der FH Jena, den Sozialpsychologen Dr. Kai J. Jonas von der Uni Jena sowie den Rechtsanwalt Claus-Peter Langer zu Gast.

    Hintergrund für diese Veranstaltung ist das für den 10. Juni geplante und von der NPD organisierte so genannte "Fest der Völker", gegen das sich breiter Protest regt. Doch viele Bürgerinnen und Bürger Jenas sind noch unentschlossen, vielleicht auch durch die eine oder andere Diskussion der letzten Wochen und Monate verunsichert: Sollte ich mich an Demonstrationen beteiligen? An wessen Seite stehe ich dann möglicherweise auf der Straße? Wie verhalte ich mich, wenn der Protest gewalttätig wird? Welchen Formen der Demonstration kann oder sollte ich mich anschließen, wenn ich einerseits den Aufmarsch der NPD und ihrer Anhänger verhindern will, andererseits keinesfalls beabsichtige, mich in Konfrontation zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu begeben? Diese und andere Fragen bewegen die Menschen und müssen geklärt werden. Wird dies nicht versucht, kann das viele davon abhalten, am 10. Juni auf die Straße zu gehen. Deshalb wollen die Referenten des PeacePlease!-Abends informieren und mit dem Publikum diskutieren.

    Die Dimensionen von zivilem Ungehorsam wird Prof. Behlert erläutert. Er will klarstellen, dass es am 10. Juni nicht nur um eine demokratische Meinungsäußerung geht, sondern zugleich darum, als Jenaer Bürger oder Bürgerin einer bestimmten moralischen Überzeugung Ausdruck zu verleihen. Psychologischen Aspekten von Protest und Demonstration widmet sich Dr. Jonas. Er stellt sich Fragen zum Zusammenspiel von eigener Angst und Mut beim Demonstrieren, dem Grundkonsens des Protests und dem Thema, was Zivilcourage ist. Der Rechtsanwalt Claus-Peter Langer wird über den rechtlichen Rahmen des Protests und mögliche Konsequenzen von verschiedenen Aktionsformen informieren.

    Ziel des Abends ist es, jenseits von politischen Debatten und Detailplanungen eine wohlüberlegte Basis für den notwendigen Protest gegen das so genannte "Fest der Völker" zu schaffen. Wer sich schon entschieden hat zu demonstrieren, für den bietet der Abend Chancen der Reflexion des eigenen Verhaltens. Wer sich unsicher ist, zu den Demonstrationen zu gehen, findet vielleicht an diesem Abend Begründungen und einen Rahmen, in dem man die Sicherheit und den Mut zum Protest entwickeln kann, hoffen die Veranstalter.

    Zudem wird der aktuelle Stand der Informationen zu den verschiedenen Protesten am 10. Juni weitergegeben.

    Kontakt:
    Dr. Kai J. Jonas
    Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Humboldtstr. 26, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945260
    Fax: 03641 / 945252
    E-Mail: kai.jonas@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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