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02.06.2006 14:31

caesar-Stiftungsrat beschließt Struktur für Forschungszentrum

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Schwerpunkt wird neurowissenschaftliche Forschung und deren Umsetzung

    Das Forschungszentrum caesar in Bonn bekommt eine neue Struktur. Es soll sich künftig auf die Neurowissenschaften konzentrieren. Dies beschloss der Stiftungsrat am Freitag in Berlin. Er schloss sich damit einem Konzept der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) an, die dieses im Auftrag des Stiftungsrates entwickelt hatte. Grundlage dafür waren entsprechende Empfehlungen des Wissenschaftsrates. Demnach übernimmt die MPG die wissenschaftliche und institutionelle Verantwortung für caesar. Die Stiftung caesar bleibt in ihrer Rechtsform und mit ihrem Stiftungskapital unabhängig, wodurch die Eigenständigkeit von caesar erhalten wird, zugleich aber die Qualitätsmerkmale der MPG eingebracht werden.

    Dem Konzept zufolge wird die neurowissenschaftliche mit der ingenieurwissenschaftlichen Forschung verknüpft, insbesondere in den Bereichen Neurosensorik und Neuroprothetik. In der Region Bonn gibt es für diese Ausrichtung vielfältige Anknüpfungspunkte. Caesar soll daher eng mit regionalen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Die Umsetzung der Grundlagenforschung in die Praxis soll durch Kooperationen mit der Industrie und durch eine Plattform für Ausgründungen sichergestellt werden.

    Der Stiftungsrat stimmt dem Wissenschaftsrat zu, dass alle Wissenschaftler, die aufgrund ihrer thematischen Ausrichtung künftig nicht mehr bei caesar tätig sein können, die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeiten in vernünftiger Weise abschließen zu können.

    Mit der Erarbeitung des neuen Konzepts hatten die Stifter - der Bund und das mit zehn Prozent beteiligte Land Nordrhein-Westfalen - eine Kommission unter Federführung der MPG beauftragt, nachdem der Wissenschaftsrat dem 1995 gegründeten Bonner Forschungsinstitut eine Fokussierung der Forschungsthemen und neue Leitungsstrukturen empfohlen hatte.

    Das neue Konzept soll schrittweise verwirklicht werden. Als nächstes müssen sich die Gremien der MPG mit den Vorschlägen befassen. Danach soll ein kommissarischer wissenschaftlicher Leiter ernannt werden.

    23. Sitzung des Stiftungsrates caesar am 2. Juni 2006 in Berlin

    BESCHLUSS

    "Stellungnahme des Wissenschaftsrates zum Neustrukturierungskonzept der MPG zu caesar und weiteres Vorgehen"

    1.
    Der Stiftungsrat hat die Stellungnahme des Wissenschaftsrates vom 19. Mai 2006 zum Konzept der MPG-Präsidentenkommission (Teil I) zu caesar erörtert.

    2.
    Der Stiftungsrat hat die ergänzenden Unterlagen der MPG zur "Vernetzung von caesar mit Forschung und Industrie" (Teil II) und zur "Ausgründungsplattform" (Teil III) beraten. Der Stiftungsrat stellt fest, dass diese Unterlagen dem Wunsch des Stiftungsrates aus seiner Sitzung vom 29. März 2006 nach einem konzeptionellen Gesamtrahmen entsprechen.

    3.
    Der Stiftungsrat beschließt, das dreiteilige Konzept der MPG (Bericht der Präsidentenkommission vom 14. Oktober 2005, Vernetzungsmöglichkeiten mit Forschung und Industrie, Etablierung einer Ausgründungsplattform) in deren konzeptioneller Gesamtverantwortung und unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Wissenschaftsrates umzusetzen:

    Fokussierung der wissenschaftlichen Arbeit von caesar auf Neurowissenschaften und Verknüpfung von neurowissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Forschung, insbes. in den Bereichen Neuroregeneration, Neurosensorik und Neuroprothetik;

    Anbindung von caesar an die MPG unter Beibehaltung seiner Aufgabenstellung und Rechtsform als rechtlich selbständige Stiftung;

    Verstärkung der Vernetzung mit dem universitären und außeruniversitären Umfeld der Region und mit der Wirtschaft;

    Stärkung der Anwendungsorientierung durch Aufbau eines Inkubators und Entfaltung unternehmerischer Potentiale.

    Im Stiftungsrat sollten neben Bund und Land die Universität, die Wirtschaft, der Landtag und die Oberbürgermeisterin vertreten sein.

    4.
    Der Stiftungsrat bittet die MPG, auf der Grundlage der Stellungnahme des Wissenschaftsrates und des Beschlusses des Stiftungsrates möglichst rasch in ihren Gremien die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen.

    5.
    Bis zur nächsten Stiftungsratssitzung im Herbst 2006 sind folgende Beschlüsse des Stiftungsrates vorzubereiten:

    5.1
    Neufassung der Satzung der Stiftung caesar unter Wahrung der Rechte der Stifter
    5.2
    auf Vorschlag der MPG Ernennung eines kommissarischen wissenschaftlichen Leiters der Stiftung caesar
    5.3
    Zeit- und Aufgabenplan über die in Umsetzung des MPG-Konzepts erforderlichen Maßnahmen unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Wissenschaftsrates

    6.
    Der Stiftungsrat richtet zur Vorbereitung der erforderlichen Beschlüsse eine Arbeitsgruppe ein, der Vertreter der Stifter, der MPG, der Universität sowie der Vorstand angehören.

    7.
    Der Stiftungsrat stimmt dem Wissenschaftsrat zu, dass alle Wissenschaftler, die aufgrund ihrer .thematischen Ausrichtung künftig nicht mehr bei caesar tätig sein können, die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeiten in vernünftiger Weise im Rahmen eines Übergangskonzepts abschließen zu können. Sie müssen dafür in jeder Hinsicht die notwendige Unterstützung erhalten.


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de/press/1809.php


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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