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30.11.1999 18:00

Integration Estlands in die Europäische Union

Dr. Michael Kopsidis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

    Kann Estland seine Wohlfahrt durch einen Beitritt zur EU erhöhen? Eine am Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa erstellte Studie zum estnischen Agrar- und Ernährungssektor zeigt Probleme und Chancen der Integration in die EU auf und leitet wichtige politische Empfehlungen für die Beitrittsverhandlungen ab.

    Dank seiner konsequenten auf Offenheit und makroökonomischer Stabilität beruhenden Wirtschaftspolitik hat Estland die Transformation vom sowjetischen Planungssystem zur Marktwirtschaft erfolgreich gemeistert. Dies, sowie die schnelle gesellschaftliche und politische Umgestaltung, haben dazu beigetragen, dass Estland als erster Nachfolgestaat der ehemaligen Sowjetunion Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union aufgenommen hat. Eine Folge der wirtschaftlichen Umstrukturierung war jedoch auch ein dramatischer Rückgang der Produktion und Beschäftigung im Agrar- und Ernährungssektor.
    Der Beitritt Estlands zur EU dient nicht nur seiner allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Weiterentwicklung und Stabilität. Insbesondere wird der Agrarsektor von der EU Integration profitieren, so die Einschätzung des früheren IAMO-Mitarbeiters Achim Fock, der inzwischen für die Weltbank tätig ist. Dabei hängt das Ausmaß der Gewinnzu-wächse in diesem Beitrittsland vor allem von der Höhe der gewährten Tier- und Flächenprämien sowie der implementierten Milchquote ab. Anders als die landwirtschaftlichen Produzenten erwarten die estnischen Konsumenten Realeinkommenseinbußen von im Durchschnitt 5 % als Folge steigender Agrarpreise. Diese Verluste sind für ärmere Bevölkerungsschichten noch weit bedeutender und könnten zu einem Anstieg der Armut im Land führen. Im Vorfeld der EU-Osterweiterung gilt es diese verteilungspolitischen Konsequenzen zu berücksichtigen.
    Die am IAMO erstellte Studie zeigt weiterhin, dass sich die insgesamt positiven Wirkungen einer EU-Mitgliedschaft für Estland langfristig noch verstärken werden. So ist beispielsweise zu erwarten, daß die im Zuge des Beitritts erfolgende institutionelle Harmonisierung zu einem Anstieg ausländischer Investitionen in Estland führt. Dies wiederum wird die Wettbewerbsfähigkeit des estnischen Agrar- und Ernährungssektors nachhaltig verbessern.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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