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01.12.1999 10:31

Lernen für das 21. Jahrhundert

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Informations- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts erfordert neue Formen des Lehrens und Lernens. Vor diesem Hintergrund konzipieren, entwickeln und bewerten Wissenschaftler der Universität Würzburg multimediale Physik-Lernbausteine für die Grundausbildung im Chemiestudium.

    Projektleiter ist Prof. Dr. Dieter Heuer, Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Physik. Ihm zufolge werden außer neuen Formen der Ausbildung künftig auch neue Bildungsinhalte notwendig und die Kompetenz, mit den neuen Medien umzugehen: Die Fülle an Information dürfe den Lernenden nicht belasten. Vielmehr solle eigenständiges Denken und Urteilen weiter gefördert werden. Um dies zu erreichen, muss laut Prof. Heuer an den Universitäten das klassische "Lernen auf Vorrat" zugunsten eines problembezogenen und entdeckenden Lernens aufgegeben werden.

    Solche neuen Ausbildungsformen sollen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Leitprojektes für das naturwissenschaftliche Universitätsstudium am Beispiel der Chemie entwickelt und erprobt werden. Das Projekt geht jedoch weit über die Reform eines einzelnen Studienganges hinaus: Mit ihm soll ein Modell für die Veränderung der Studieninhalte im allgemeinen erarbeitet und erprobt werden.

    Grundlage für das Gesamtvorhaben ist das von der Gesellschaft Deutscher Chemiker entwickelte "Würzburger Modell" für ein reformiertes Chemiestudium. Auf die Ausschreibung des BMBF hin haben 16 Arbeitsgruppen aus 13 deutschen Universitäten unter Federführung des Fachinformationszentrums Chemie in Berlin eine elektronische Plattform konzipiert, die aus einem eng geknüpften Netz von multimedialen Wissensmodulen besteht. Darin können die Benutzer je nach ihren Ausbildungsbedürfnissen navigieren und unterschiedliche Lehr- und Lernpfade durchlaufen. Das Gesamtprojekt "Vernetztes Studium Chemie" ist eines von drei Leitprojekten, die das BMBF aus rund 250 Anträgen ausgewählt hat. Es läuft über fünf Jahre und wird vom Ministerium mit 40 Millionen Mark finanziert.

    Für das Teilvorhaben Physik werden am Würzburger Lehrstuhl für Didaktik der Physik multimediale Physikmodule für die Grundausbildung im Chemiestudium konzipiert, entwickelt und bewertet. Um ein vernetztes Basiswissen zu vermitteln, sollen Videoaufnahmen von Experimenten und relevanten Situationen aus dem Alltag oder aus der Technik, interaktive Bildschirmexperimente, Versuchsreproduktionen, Simulationen und Modellbildungen eingesetzt werden.

    Wichtiges Ziel dabei ist, grundlegende Begriffe und Konzepte interaktiv und praxisbezogen zu erarbeiten. Um das zu erreichen, wird zunächst ein fachübergreifendes, universell einsetzbares Werkzeug entwickelt, mit dem die Lernenden Abläufe, bei denen physikalische Größen von Belang sind, erfassen, reproduzieren und nach eigenen Vorstellungen analysieren können. Mit ihm sollen zudem Simulationen und Modellbildungen durchführbar sein. Besonderes Gewicht soll dabei einerseits auf Animationsmöglichkeiten liegen, durch die Strukturzusammenhänge bildhaft dargestellt und damit leichter erfasst werden können als durch herkömmliche Darstellungen. Auch soll interaktives und forschendes Lernen durch den Vergleich von Versuchsabläufen mit den Ergebnissen aus eigener Modellbildung entscheidend gefördert werden.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Dieter Heuer, T (0931) 888-5787, Fax (0931) 70 62 97, E-Mail:
    heuer@physik.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fiz-chemie.de/de/aktuelles/1999-06-24.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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