Mit speziellen Signalstoffen auf ihrer Oberfläche schützen sich Amöben augenscheinlich vor Zudringlichkeiten gefräßiger Artgenossen. Das vermutet zumindest Dr. Jürgen Kusch, Ökologe an der Universität Kaiserslautern. Seine Beobachtungen zur Aufklärung einer interessanten Paradoxie beitragen, die in der Biologie schon lange diskutiert wird.
Wimperntierchen der Gattung Euplotes zählen zur Lieblingsnahrung der Amöben. Sie scheinen allerdings ihre Fressfeinde gewissermaßen "riechen" zu können: In Anwesenheit der "Wechseltierchen" ändern sie ihr Verhalten und schwimmen ihrem Angreifer davon. Grund: ein sogenanntes Kairomon, das die Amöben ins Wasser abgeben und das die Wimperntierchen warnt.
Warum aber verschrecken die Amöben ihre potenzielle Mahlzeit? Eine mögliche Antwort geben die Experimente von Kusch. Er versah Agarosekügelchen mit einer Kairomon-Glasur und warf sie den Einzellern zum Fraß vor. Resultat: Die Amöben verschmähten die so glasierten Kügelchen - nicht aber solche, die nicht mit Kairomonen behandelt worden waren. Da die Kairomone normalerweise auf der Oberfläche der Amöben sitzen, nimmt Kusch an, dass die Substanz Kannibalismus verhindern soll. Denn dass die Einzeller, die sich durch Teilung vermehren, sich später wieder gegenseitig verdauen, wäre evolutionsbiologisch gesehen reine Energieverschwendung.
Ansprechpartner:
Dr. Jürgen Kusch
Arbeitsgruppe Ökologie
Tel.: 0631/205-3634
In Anwesenheit mancher Räuber schwillt Euplotes an und bildet seitliche Verdickungen aus. Das gezeig ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
In Anwesenheit mancher Räuber schwillt Euplotes an und bildet seitliche Verdickungen aus. Das gezeig ...
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