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01.12.1999 15:01

Neuartige Messmethode zur Wundheilung

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wundheilungs-Symposium der Jenaer Uni-Hautklinik am 4. Dezember

    Jena (01.12.99) "Wir werden eine weltweit neuartige Messmethode für die Wundheilung, die berührungsfreie Remissionsspektroskopie, vorstellen", verspricht Prof. Dr. Uwe Wollina den Teilnehmern des 9. Interdisziplinären Symposiums "Aktuelle Aspekte der Wundheilung". Die Tagung findet unter Leitung des renommierten Dermatologen aus der Klinik für Hautkrankheiten der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie des Klinikdirektors Prof. Dr. Peter Elsner am 4. Dezember im Jenaer Hotel Esplanade statt.

    Das nichtinvasive Messverfahren, das erstmals der Öffentlichkeit in Thüringen vorgestellt wird, informiert über die Durchblutung und die Stoffwechselaktivitäten im Gewebe, ohne die Wunde zu berühren. Neben einer hygienischen Verbesserung liegt der Vorteil des Verfahrens, das an der Jenaer Hautklinik entwickelt wurde, v. a. in der objektiven Information. Da die Messungen bei einem vorher definierten Abstand automatisch ausgelöst werden, sind die gelieferten Daten unabhängig vom Untersucher, der bisher den Zustand der Wunde nur subjektiv - aus der Betrachtung heraus - einschätzen konnte. Getestet wurde das Verfahren in Jena v. a. bei chronischen Beingeschwüren, doch Prof. Wollina hält einen Einsatz auch im Bereich der Laserchirurgie, bei Verbrennungen, Transplantation und in anderen Bereichen für möglich.

    Im Mittelpunkt des Symposiums steht das diabetische Fußsyndrom - das sind schwerwiegende Wundheilungsstörungen an den Füßen von Patienten, die an Zuckerkrankheit leiden. Außerdem werden weitere neue Therapieansätze bei chronischen Wundheilungsstörungen vorgestellt.

    Hilfreich dabei ist auch ein Verfahren, das das Team von Prof. Wollina gemeinsam mit dem Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e. V. entwickelt hat. "Funktionelle Abstandsgewirkestrukturen mit definiertem druckelastischem Verhalten und Thermoregulation für den medizinischen Bereich" nennt sich die Entwicklung, die als EXPO 2000-Projekt akzeptiert wurde. Hinter dem schwierigen Titel verbirgt sich ein innovatives Verfahren, das Druckgeschwüre oder Wundliegen vermeidet. Zwischen zwei besonderen textilen Stofflagen halten starre Fäden mittels einer speziellen Knüpftechnik einen immer gleichbleibenden Abstand. Das Konstruktionsprinzip, das an Stahlbrücken erinnert, verhindert ein Zusammenpressen des Stoffs und ermöglicht es so, dass Wärme und Flüssigkeiten abgeleitet werden und Zellen nachwachsen können - "der Heilungsprozess wird wesentlich gefördert", kommentiert Prof. Wollina den Nutzen der Entwicklung, die erstmals der medizinischen Öffentlichkeit präsentiert wird. Außerdem können die Fäden spezifisch beschichtet werden, um je nach Einsatzzweck bakterientötend zu wirken oder eine verstärkte Aufheizung zu ermöglichen. Dieser gerichtete Flüssigkeits- oder Wärmetransport hilft z. B. bei langen Operationen oder gegen Inkontinenz bei alten Patienten, erläutert der Jenaer Dermatologe.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Uwe Wollina,
    Klinik für Hautkrankheiten der Universität Jena
    Erfurter Str. 35
    07740 Jena
    Tel.: 03641/937357
    Fax: 03641/937416
    E-Mail: uwol@derma.uni-jena.de


    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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