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08.06.2006 09:31

"Feste und andere Katastrophen"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    "Unzeitgemäße Anmerkungen zur 'christlichen Festkultur'"

    "Feste und andere Katastrophen" lautet der Titel einer Gastvorlesung, die der evangelische Praktische Theologe Karl-Heinrich Bieritz auf Einladung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt hält. Um "unzeitgemäße Anmerkungen zur 'christlichen Festkultur'" geht es dem emeritierten Wissenschaftler der Universität Rostock, wie der Untertitel des Vortrags verrät. Bieritz sieht die christliche Festkultur in der Gefahr, in einer reinen Bestätigung der gerade gültigen kulturellen Identität aufzugehen. In seinen Studien hat er immer wieder auf das innovative Moment dieser Feste hingewiesen, denen er eine "gegenkulturelle" Funktion beimisst. Das "Andere" und Widerständige im Fest gilt es nach Bieritz stark zu machen. Seine These lautet, dass christliche Festpraxis dort attraktiv ist, wo sie alternative Feierformen eröffnet, in denen zugleich alternative Lebensformen in Erscheinung treten.
    Der Vortrag von Bieritz steht zugleich im Zusammenhang mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt "Mobilisierung von Religion in Europa". Eines der Erfurter Teilprojekte befasst sich mit dem Verhältnis von religiöser Festkultur und kultureller Identität Europas.

    Karl-Heinrich Bieritz, der bis zu einer Emeritierung im Wintersemester 2002 zehn Jahre lang Professor für Praktische Theologie an der Universität Rostock war, hat von 1955 bis 1960 in Jena Evangelische Theologie studiert. Dort arbeitete er Anfang der sechziger Jahre als Assistent in der Praktischen Theologie bei Erich Hertzsch. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der Seelsorge dozierte Bieritz von 1972 bis 1986 am Theologischen Seminar in Leipzig. Nach einer Zeit als Verlagslektor wirkte er bis 1992 als Hochschuldozent der Humboldt-Universität Berlin. Bieritz hat sich seit seiner Promotion insbesondere mit Fragen von Geschichte, Theologie und Praxis des Gottesdienstes beschäftigt. Ein Kompendium über das Kirchenjahr ist 2005 in siebenter Auflage erschienen, es hat mittlerweile viele Studierendenjahrgänge begleitet. Eine 2004 erschienene "Liturgik" führt in die verschiedenen Felder der Liturgiewissenschaft ein und lässt vor allem den zeichentheoretischen Ansatz deutlich werden, den der Theologe verfolgt. Von Bieritz liegen zahllose Aufsätze vor. Einige sind in Sammelbänden zusammengetragen, so 2004 unter dem Titel "Grenzgebiet. Praktische Theologie zwischen Kultur und Kirche". Die Arbeiten des evangelischen Theologen finden nicht nur innerhalb der Theologien, sondern auch in den Geistes- und Kulturwissenschaften Gehör.

    Die Gastvorlesung findet am Dienstag, dem 13. Juni, statt. Sie beginnt um 20.00 Uhr s.t. im Hörsaal Coelicum. Zugang besteht über die Toten Treppe vom Domplatz her. Zu dieser Vorlesung lädt die Fakultät herzlich ein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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