Internationale Großveranstaltungen wie die morgen beginnende Fußball-WM bieten leider auch den Erregern von Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDS ein gutes Spielfeld: "Siegerfreude und ausgelassene Stimmung in Verbindung mit starkem Alkoholgenuss senken die Hemmschwelle und verführen die Menschen zu leichtfertigem Verhalten", warnt der Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS, Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer (Klinikum der RUB).
Bochum, 08.06.2006
Nr. 201
Fußball-WM: Ansteckungsgefahr im Stimmungsrausch
Bochumer AIDS-Experte warnt vor Risiken
RUB-Medizin: AIDS-Erreger auf dem Vormarsch
Internationale Großveranstaltungen wie die morgen beginnende Fußball-WM bieten leider auch den Erregern von Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDS ein gutes Spielfeld: "Siegerfreude und ausgelassene Stimmung in Verbindung mit starkem Alkoholgenuss senken die Hemmschwelle und verführen die Menschen zu leichtfertigem Verhalten", warnt der Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS, Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer (Klinikum der RUB). "Fußballfans sollten sich darum fest vornehmen, keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr auszuüben und sich so der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen."
Risikogruppe Prostituierte
Der Bochumer AIDS-Experte weist vor allem auf die Gefahren für männliche und weibliche Prostituierte hin, die während der WM mit einem erhöhten Besucherinteresse rechnen dürften. Ein besonderes Risiko birgt in diesem Zusammenhang die von den Sicherheitsbehörden befürchtete, verstärkte Einreise von Prostituierten aus dem Ausland. Prof. Brockmeyer, der an der Dermatologischen Klinik im St. Josef Hospital der Ruhr-Universität Bochum die AIDS-Ambulanz leitet: "In Osteuropa zum Beispiel hat sich der AIDS-Erreger in den letzten Jahren mit erschreckender Geschwindigkeit ausgebreitet."
Infektionsrate dramatisch gestiegen
In den vergangenen zehn Jahren hat sich in Osteuropa und Zentralasien die HIV-Infektionsrate verzehnfacht; hier sind heute laut UNAIDS 1,5 Millionen Menschen HIV-positiv. Aber auch in Deutschland sei die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei einem Plus von 20 Prozent dramatisch gestiegen, so Brockmeyer. Weltweit sind geschätzte 38 Millionen Menschen mit dem noch immer tödlichen Erreger infiziert.
Kompetenznetz HIV/AIDS
Das Kompetenznetz HIV/AIDS mit Sitz in Bochum ist ein bundesweiter Zusammenschluss von mehr als 60 Kliniken, Instituten und niedergelassenen Ärzten sowie Projekten der Selbsthilfe. Alle wesentlichen nationalen Arbeitsgruppen, die auf dem HIV/AIDS-Gebiet forschen, haben sich in diesem von der Bundesregierung geförderten Verbund zusammengeschlossen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft e.V. (DAIG), Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS, Klinik für Dermatologie und Allergologie der RUB, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel.: 0234/509-3471, -3474, E-Mail: v.brunne@klinikum-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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