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08.06.2006 14:57

Professor Thomas Metzinger hält diesjährige Leibniz-Vorlesungen

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Philosophieprofessor aus Mainz spricht an drei Abenden über das Rätsel des Bewusstseins

    Prof. Thomas Metzinger vom Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz spricht an drei Abenden über das Thema "Niemand sein. Ethik, Menschenbild und die Auflösung des Selbst im Zeitalter der Neurowissenschaften". Die drei Vorlesungen sind Montag, 19. Juni, Dienstag 20. Juni und Mittwoch, 21. Juni 2006 jeweils von 18.15 bis 20 Uhr im Leibnizhaus, Holzmarkt 4-6, 30159 Hannover. Professor Metzinger gibt einen für die breite Öffentlichkeit verständlichen Überblick über seine Forschung der vergangenen Jahre. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Referenten.

    Das Programm im Detail:

    Montag, 19. Juni 2006 - Von der Neuroethik zur Bewusstseinsethik: Der Begriff einer "Bewusstseinskultur"

    Dienstag, 20. Juni 2006 - Bewusstsein und das phänomenale Selbst

    Mittwoch, 21. Juni 2006 - Das phänomenale Selbst und die Perspektive der ersten Person

    Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive von der Welt, die ihn umgibt; darunter fällt seine Wahrnehmung von Objekten genauso wie seine Beurteilung von Erlebnissen. Dies wird in der Philosophie in Analogie mit der Grammatik die "Erste-Person-Perspektive" genannt. In seinen Vorlesungen diskutiert Professor Metzinger die so genannte "Naturalisierung" dieser Perspektive. Das heißt, er sucht naturwissenschaftliche Erklärungen für die Möglichkeit solcher persönlicher Erfahrungen. Ein Teil dieses Programms ist die Lokalisierung von denjenigen Bereichen im Gehirn, die für die Verarbeitung solcher Erfahrungen zuständig sind. Insgesamt geht es um den Versuch, eine naturwissenschaftlich akzeptable Erklärung für die Existenz der "Erste-Person-Perspektive" zu finden.

    Dabei fragt Professor Metzinger insbesondere, wie sich die Kernbegriffe der traditionellen Philosophie des Geistes, also z.B. "Bewusstsein", "Subjektivität" oder "phänomenal erlebte Innenperspektive", analysieren lassen. Ziel ist dabei, die mit diesen Konzepten verbundenen Probleme so aufzubereiten, dass sie für die die empirischen Wissenschaften vom menschlichen Geist bearbeitbar werden, also zum Beispiel für die Neuro- und Kognitionswissenschaften.

    Die Leibniz-Vorlesungen

    Die Zentrale Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik der Universität Hannover hat 1998 die Leibniz-Vorlesungen ins Leben gerufen. Jedes Jahr berichtet eine an der Spitze der Forschung stehende, international renommierte Persönlichkeit in drei aufeinander folgenden Vorträgen über ihre Ergebnisse. Die Vorlesungen sind für die breite Öffentlichkeit zugänglich und vermeiden wissenschaftlichen Fachjargon so weit möglich. Die Spannweite der möglichen Themen ist durch das Werk des großen Universalgelehrten Leibniz vorgegeben, der in Hannover gelebt hat. Entsprechend tragen nicht nur professionelle Philosophen vor, sondern auch Wissenschaftler mit einem über ihre Fachgrenzen hinausreichenden Horizont.

    Der Leibniz-Gast 2006

    Prof. Thomas Metzinger leitet den Arbeitsbereich Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er ist Vorstandsmitglied der Association for the Scientific Study of Consciousness, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft und ein Senior Fellow des McDonnell-Project in Philosophy and the Neurosciences. Seit 2005 ist er Adjunct Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies. Er promovierte 1985 in Frankfurt am Main, habilitierte 1993 an der Universität Giessen und hielt sich danach zu Forschungsaufenthalten am Hanse-Wissenschaftskolleg in Bremen und an der University of California at San Diego auf. 1999 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Philosophie der Kognition in Osnabrück, seit 2000 lehrt er in Mainz.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen Dr. Thomas Reydon von der Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik unter Telefon +49 511.762-19391 oder per E-Mail unter reydon@ww.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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