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12.06.2006 10:07

Artenvielfalt an Ufer und Küste

Dr Andreas Wohltmann Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    GEO-Tag der Artenvielfalt bilanziert rund 1.0 00 Tier- und Pflanzenarten an der Küste, an den Ufern und im Wasser zwischen Bremerhaven und Cuxhaven, auf Helgoland und auf Sylt.

    Über 230 Begleitaktionen in ganz Deutschland / Gemeinsame Aktion von GEO
    und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung.

    Über 80 Experten erforschten gestern die Küste, die Ufer und das Wasser in Gebieten zwischen Cuxhaven und Bremerhaven, auf Helgoland und auf Sylt und dokumentierten dabei rund 1.000 Arten.

    Bremerhaven
    Insgesamt wurden hier ca. 500 Arten bestimmt. Von den in dieser Umgebung bekannten Vogelarten konnten gestern nahezu 100 Prozent erfasst werden. Besonders hervorzuheben sind dabei die Lachseeschwalben, die nur im norddeutschen Raum vorkommen und am Sonnabend wieder nachgewiesen werden konnten. Außergewöhnlich war die Sichtung einer Weißflügelseeschwalbe - ein Exot in diesem Gebiet, der aus Osteuropa eingeflogen ist. Im Bereich der Höheren Pflanzen ist der seltene Knollenfuchsschwanz bemerkenswert. Dieses Gras ist deutschlandweit nur an der Wurster Küste zu finden. Viele der Nachweise von Meerestieren und -pflanzen gelangen von zwei Forschungsschiffen aus ? der ?Uthörn? des Alfred-Wegener-Instituts sowie der ?Nixe II?, einem Fischkutter des Nationalparkhauses an der Wattenmeerküste bei Dorum. Gesichtet wurde unter anderem der Schweinswal? was für diese Region ungewöhnlich ist. Eine weitere Besonderheit unter den Funden ist die mit den Seepferdchen verwandte Große Schlangennadel ? eine Spezies, die auf der Liste der bedrohten Arten (Rote Liste) steht.

    Helgoland
    Die außergewöhnlichsten Funde wurden auf Helgoland gemacht, wo insgesamt rund 350 Arten registriert wurden. Die Hochseeinsel gilt als einzigartiger Lebensraum mit einer hohen Artenvielfalt. Experten der Biologischen Anstalt Helgoland fanden eine überraschend hohe Anzahl von Streifenbarben, eine Fischart, die im mediterranen Raum zu Hause ist und vermutlich aufgrund des Klimawandels und der dadurch bedingten Wassererwärmung ihren Weg bis in die Nordsee gefunden hat. Eine von vier neu entdeckten Arten war die Ottermuschel Lutraria lutraria, die bisher nur als Fossil vor Helgoland nachgewiesen wurde.

    Sylt
    Auf Sylt wurden gestern insgesamt 262 Arten gezählt - darunter als Besonderheit der Seehase, ein Fisch, der durch Überfischung fast aus den Netzen verschwunden ist. Die Europäische Auster wurde wie erwartet nicht nachgewiesen, sie gilt in der deutschen Nordsee mittlerweile als ausgestorben. Ihren Platz eingenommen hat die aus Muschelzuchten bei Sylt ins Wattenmeer entkommene Pazifische Auster, die nun mehr und mehr auch die Miesmuschel verdrängt. Experten der zum Alfred-Wegener-Institut gehörigen Wattenmeerstation Sylt haben gestern nur noch eine einzige intakte Miesmuschelbank gefunden. Projekte in ganz Deutschland und Nachbarländern Insgesamt gab es in diesem Jahr über 250 GEO-Tage der Artenvielfalt, an denen tausende von Menschen beteiligt waren.

    Hinweise für Redaktionen: Ihre Ansprechpartner sind bei GEO Maike Pelikan (Tel. 040/3703-2157, E-Mail: pelikan.maike@geo.de) und im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung Dr. Ude Cieluch (Tel. 0471/4831-2008, E-Mail:ucieluch@awi-bremerhaven.de ). Druckbare Bilder finden Sie auf der Webseite www.geo.de/GEO/natur/oekologie/tag_der_artenvielfalt/4830.html

    Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und in den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    Ein Helgoländer Taschenkrebs
    Ein Helgoländer Taschenkrebs
    Hartmut Krumbeck, Alfred Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
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    Blick über Helgoländer Felswatt
    Blick über Helgoländer Felswatt
    Gerrit Sahling, Alfred Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Ein Helgoländer Taschenkrebs


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    Blick über Helgoländer Felswatt


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