Internationale Didaktiker für Chemie und Physik treffen sich vom 15. - 17. Juni in Bremen
Vor dem Hintergrund von PISA ist der Fachunterricht in den Schulen in die Diskussion gekommen, auch der Naturwissenschaften, bei denen die deutschen Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich bisher nicht zu den Besseren gehören. Insbesondere für den Chemie- und Physikunterricht wird daher eine veränderte Unterrichts- und Aufgabenkultur gefordert. Neue Lehrpläne, einheitliche Leistungsstandards und zentrale Prüfungen werden den Unterricht verändern. Doch Schule ist keine Maschine. Sie wird von Menschen für Menschen gemacht. Träger des Wandels sind die Lehrerinnen und Lehrer. Aber über ihr Verhalten im Fachunterricht weiß man noch relativ wenig - nicht nur in Deutschland. Wie steht es um ihre Vorstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse? Wo liegen ihre Stärken und Schwächen bei der Gestaltung des naturwissenschaftlichen Unterrichts? Wie bilden sie sich weiter? Mit dem immer noch ein wenig 'unbekannten Wesen' der Chemie- und Physiklehrer beschäftigt sich das "18th Symposium on Chemical and Science Education", das vom 15. - 17. Juni 2006 in der Universität Bremen stattfindet. Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 Ländern kommen dazu in die Hansestadt. Unterstützt wird die Tagung zur Fachdidaktik des Chemieunterrichts durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die BASF AG und die Henkel KGaA.
Unter der Leitung von Professor Ingo Eilks, Hochschullehrer für Chemiedidaktik am Fachbereich Biologie / Chemie der Universität Bremen, werden auf der Tagung Ergebnisse empirischer und konzeptioneller Forschung über die Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern in den naturwissenschaftlichen Fächern diskutiert. Thema ist die Frage, wie durch fachdidaktische Forschung die Ausbildung und die alltägliche Praxis der Lehrkräfte verbessert werden kann, denn ihre Kompetenzen bei der Ausgestaltung des Unterrichts sind entscheidend für den Erfolg der Schülerinnen und Schüler in einer sich verändernden Welt mit mehr Medienkonsum und immer vielfältigeren sozialen Hintergründen.
Getragen wird die Tagung von dem Bewusstsein, dass auch Lehrerinnen und Lehrer Lernende sind. Sie lernen in ihrem Studium, aber auch jeden Tag vor Ort im Unterricht. Will man Innovationen in der Schule, sollte man über die Voraussetzungen und Wege mehr wissen, wie Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Ausbildung und auch während ihres ganzen Lebens lernen und mit Veränderungen umgehen. Lehrerinnen und Lehrer sind der Schlüssel - oder um in den Naturwissenschaften zu bleiben: die Katalysatoren - für eine Veränderung und Verbesserung des Unterrichts in den Schulen. Nur mit ihnen wird man Erfolg haben, nicht über ihre Köpfe hinweg.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Biologie / Chemie
Prof. Dr. Ingo Eilks
Tel. 0421 218 2870
E-Mail: ingo.eilks@uni-bremen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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