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16.06.2006 08:07

TU Dresden und Qimonda unterzeichnen Absichtserklärung (MoU) für ein Joint Venture

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Am 15. Juni 2006 unterzeichneten in Dresden Prof. Georg Milbradt, Ministerpräsident von Sachsen, Prof. Hermann Kokenge, Rektor der TU Dresden, und Loh Kin Wah, Vorstandsvorsitzender der Qimonda AG, ein Memorandum of Understanding (MoU). Dieses MoU sieht die Gründung eines Joint Ventures zwischen der TU Dresden und der Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG vor, das den Namen Nanoelectronics Materials Lab (NaMLab) tragen soll. Dieses Joint Venture wird in der Form einer gemeinnützigen GmbH gegründet.

    Die Wissenschaftler des NaMLabs, unterstützt von Doktoranden und Diplomanden, werden in gemeinsamen Projekten mit der TU Dresden, Qimonda und anderen Projektpartnern Untersuchungen an Materialen und Materialsystemen für den Einsatz im Bereich Nanoelektronik durchführen. Die Ergebnisse werden Verwendung in nanoelektronischen Technologien mit Strukturgrößen von unter 30nm finden. Dies entspricht weniger als dem 2000tel eines Haares. Diese Strukturgrößen werden die Herstellung nanoelektronischer Produkte in etwa 7 bis 10 Jahren bestimmen. In enger Kooperation zwischen Wissenschaftlern der TU Dresden und Qimonda wird sich das NaMLab zu einem Forschungszentrum entwickeln, das die bereits in Dresden angesiedelten Institute und Einrichtungen optimal ergänzt und dem Standort Dresden im Übergang von der Mikro- zur Nanoelektronik seinen weltweiten Spitzenplatz sichern hilft.

    In dem "Memorandum of Understanding" vereinbarten die Partner künftige Forschungsschwerpunkte, die Organisation sowie die Finanzierung. Die TU Dresden und die Qimonda Dresden GmbH & Co. OHG werden gleiche Anteile am Joint Venture halten und zu gleichen Teilen in dessen Gremien vertreten sein. Das NaMLab wird am Campus der TU Dresden in der Nöthnitzer Str. 64, direkt angrenzend an den dort bereits vorhandenen Mierdelbau, ein neues Büro- und Reinraumgebäude errichten. Dieses Bauvorhaben wird vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit Zuwendungen in der Höhe von 5 Mio. Euro gefördert. Zusätzlich beabsichtigt das Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit das NaMLab in den nächsten sechs Jahren mit Zuwendungen in Höhe von 6 Mio. Euro über Projekte zu unterstützen. Qimonda wird das NaMLab mit Forschungsausrüstung unterstützen und beteiligt sich an der Finanzierung bzw. dem finanziellen Risiko der Gesellschaft. Die TU Dresden wird das NaMLab durch dessen volle Einbindung in ihre Forschungsstruktur und die Ausbildung von Diplomanden und Doktoranden unterstützen.

    "Die Mikroelektronik ist mittlerweile die bedeutendste Schlüsselbranche in Sachsen, und wir können mit Stolz behaupten, dass Dresden eine zentrale Funktion für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Mikroelektronik-Industrie erfüllt. Sachsen ist der Mikroelektronik-Standort Nummer Eins in ganz Europa und unter den Top Five weltweit. Das verdanken wir Firmen wie Qimonda, die die Standortvorteile des Freistaates, wie das hohe Fachkräftepotenzial und vor allem die ausgezeichnete Forschungslandschaft, erkennen und zu nutzen wissen", so Milbradt. Der Sächsische Ministerpräsident erklärte, mit der Unterzeichnung des Memorandums werde ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um die Forschungskapazitäten in der Mikroelektronik auszubauen und als einen festen Bestandteil der europäischen Industrie- und Forschungspolitik zu etablieren. "Gemeinsam mit der Technischen Universität arbeitet Qimonda an der Zukunft der Nanotechnologie am Standort Dresden", sagte Milbradt.

    "Diese zukunftsweisende Entwicklungskooperation ist ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer umfangreichen Forschungsaktivitäten in Dresden", sagte Loh Kin Wah, Vorstandsvorsitzender der Qimonda AG. "Damit stärkt Dresden seine Position als eine der wichtigsten Forschungsstätten für Nanoelektronik. Für Qimonda ist eine kontinuierliche Forschung und Entwicklung über die gesamte Bandbreite essentiell, um als Global Player in der wettbewerbsintensiven Halbleiterindustrie erfolgreich bestehen zu können. Dies zeigt sich auch darin, dass von unseren mehr als 3.000 Mitarbeitern in Dresden allein 800 die Technologieentwicklung voranbringen. Außerdem unterstützen wir mit dem neuen Joint Venture die universitäre Ausbildung von Studenten in der Mikro- und Nanoelektronik", fügte er hinzu.

    Staatsministerin Barbara Ludwig erklärte: "Die Technische Universität Dresden erhält durch das Joint Venture mit Qimonda eine neue, großartige Möglichkeit, ihre ausgeprägten Kompetenzen auf dem Gebiet der Nanoelektronik in die unmittelbare Stärkung des Hightech-Standortes Dresden einzubringen. Durch den Zuwachs an Praxisrelevanz in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung sowie bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird die TU Dresden das Spitzenniveau in der Nanoelektronik künftig im internationalen Vergleich mitbestimmen können. Mein Haus plant, das innovative Vorhaben durch die Förderung der Infrastruktur des Nanoelectronic Materials Laboratory mit Strukturfondsmitteln in Höhe von 5 Millionen Euro zu unterstützen."

    "Die enge Kooperation mit Industrie und Mittelstand hat an der TU Dresden bekanntlich eine lange und erfolgreiche Tradition - sie hat schon die Gründung dieser Hochschule vor über 175 Jahren ganz wesentlich mitbestimmt. In genau dieser Tradition sehe ich unser aktuelles Engagement, zusammen mit Qimonda nun einen völlig neuen institutionellen Rahmen für derartige Kooperationen zu entwickeln und zu erproben. Unser gemeinsames Projekt hat durchaus das Zeug dazu, zu einem Modell zu werden: für innovative Forschung in der Nanoelektronik ebenso wie für innovative Formen einer dynamischen Forschungsfinanzierung und -organisation," sagte Prof. Kokenge von der TU Dresden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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